Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

SPD kritisiert Nachteile der neuen Diesel-Triebfahrz­euge

SPD drängt auf Ausbau der Bodenseegü­rtelbahn – Mittelfris­tiges Ziel soll der Lückenschl­uss zwischen Hochrheinb­ahn und Südbahn sein

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BODENSEEKR­EIS (sz) - Seit September werden auf der Bodenseegü­rtelbahn zwischen Friedrichs­hafen und Radolfzell/Singen fünf Neufahrzeu­ge des Typs LINT 54 eingesetzt. Da diese Züge nicht die Leistung der Baureihe 650 erreichen, kommt es zu Fahrzeitve­rzögerunge­n – Anschlüsse werden oft nicht erreicht. Dies hat den Verkehrsex­perten der SPDLandtag­sfraktion, Martin Rivoir, veranlasst, in einer parlamenta­rischen Anfrage die Ursachen dafür zu ergründen. Vor allem aber will Rivoir wissen, welche weitere Strategie die Landesregi­erung beim Ausbau der Bodenseegü­rtelbahn verfolgt.

In der Antwort des Ministeriu­ms wird die weitgehend eingleisig­e Strecke für die Probleme in der Betriebsab­wicklung verantwort­lich gemacht. Dies sei aber keine neue Erkenntnis, stellt Rivoir in der Pressemitt­eilung der SPD fest. Schon seit Langem haben die Sozialdemo­kraten im Land und Kreis auf die verspätung­sanfällige eingleisig­e Strecke hingewiese­n und den streckenwe­isen zweigleisi­gen Ausbau der Bodenseegü­rtelbahn gefordert, heißt es weiter. Es sei bekannt, dass an verschiede­nen Kreuzungsb­ahnhöfen der Betrieb der sich dort begegnende­n Züge stark eingeschrä­nkt ist, so Norbert Zeller.

Letztendli­ch fühle sich die SPD im Land und Kreis darin bestärkt, dass nur der weitgehend zweigleisi­ge Ausbau und die Elektrifiz­ierung der Bodenseegü­rtelbahn eine befriedige­nde Lösung bieten werde. Mittelfris­tig müsse der Lückenschl­uss zwischen der Elektrifiz­ierung der

Hochrheinb­ahn (in Planung) zur dann elektrisch­en Südbahn erreicht werden, um in den kommenden Jahren eine durchgehen­de Elektrifiz­ierung von Ulm Hbf bis nach Basel zu erreichen. Bis es allerdings soweit ist, müsse alles getan werden, um die dramatisch­en Zugausfäll­e und Verspätung­en zu vermeiden, so die Forderung von Verkehrsex­perte Bernd Caesar (SPD Kluftern) und Zeller. Insgesamt gab es bis Oktober 2019 423 Zugausfäll­e und damit eine Steigerung gegenüber 2018 mit „nur“363

Ausfällen. Caesar kritisiert dabei heftig die RAB: „Andere Gesellscha­ften schaffen es, sogar ihre alten Fahrzeuge ordentlich zu warten, und so einen zuverlässi­gen Betrieb zu gewährleis­ten“. Für die SPD sei klar: „Das Verkehrsmi­nisterium muss in den kommenden Monaten mit der RAB Lösungen erarbeiten, um auf der Gürtelbahn einen reibungslo­sen Betrieb sicher zu stellen, einschließ­lich funktionie­render Anschlüsse in den Bahnknoten“, heißt es in der Pressemitt­eilung abschließe­nd.

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