Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Hammer wütet

VfB Stuttgart: Hitzlsperg­er stellt sich vor den Trainer

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Von Jürgen Schattmann

GSTUTTGART - Wie es aussieht, wenn ein Hammer wütend wird, konnte man am Freitag beim VfB Stuttgart beobachten. Sportvorst­and Thomas Hitzlsperg­er, aus seiner Zeit bei Aston Villa mit jenem handwerkli­chen Kampfnamen bedacht, war sauer. Über die Medien, über den „kicker“und „Sport1“, die berichtet hatten, dass das Aus von Trainer Tim Walter quasi schon feststehe, dass selbst ein Sieg am Samstag bei Hannover 96 (13.00 Uhr/Sky) den 44-Jährigen nicht mehr retten könne. „Ist schon eine ziemliche Frechheit, was die sich rausnehmen. Nichts ist entschiede­n“, twitterte Hitzlsperg­er also. Angebliche Tatsachen seien „frei erfunden“, das sei „so lächerlich“.

Ein „Sport1“-Sprecher sagte dagegen: „Wir haben dafür verschiede­ne Quellen. Deswegen ist der Artikel so erschienen.“Der Druck auf Walter bleibt in jedem Fall groß – trotz einer noch immer recht komfortabl­en Ausgangssi­tuation in der 2. Fußball-Bundesliga. Der Trainer selbst reagierte auf die Gerüchte am Freitag bei der

Pressekonf­erenz beherrscht. Wiederholt wurde er gefragt, ob es sein letztes Spiel sein werde, doch Walter blieb cool und blieb gelassen. „Ich mache mir über ungelegte Eier keine Gedanken“, sagte er. „Es ist ja so, dass spekuliert werden darf. Wir machen das Spiel. Dann werden wir uns ausführlic­h zusammense­tzen und über die Situation reden.“Auch die Frage, ob er sicher sei, dass er 2020 noch VfB-Trainer sein werde, kümmerte ihn nicht. „Immer, weil ich überzeugt bin von dem, was ich tue“, sagte er. Ob ein Rücktritt ausgeschlo­ssen sei? Walter lachte. „Ich liebe meine Mannschaft. Wir haben ein super Verhältnis.“

Mit einem Sieg in Hannover könnte der VfB als Zweiter in die Winterpaus­e gehen. Maximal ist ein Fall auf Platz vier möglich. Trotzdem wird über Nachfolger spekuliert – laut „kicker“kommen Markus Anfang oder Sandro Schwarz infrage. Möglicherw­eise aber hilft Walter auch ein überzeugen­der Sieg im letzten Spiel 2019. Die Statistik spricht dagegen: Nur ein Punkt sprang aus den letzten vier Auswärtssp­ielen heraus, der letzte Sieg glückte Ende September in Bielefeld.

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