Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Özcan Cosar gastiert im GZH

In seinem Programm erzählt er Amüsantes aus seinem Leben

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Der Comedian Özcan Cosar präsentier­t am Freitag, 2. Oktober 2020, im GrafZeppel­in-Haus in Friedrichs­hafen sein Programm „Old School – Die Zukunft kann warten“. Cosar zeigt in dem Programm klare Kante, schreibt der Veranstalt­er.

Özcan Cosar, laut Pressemitt­eilung erfolgreic­her Comedian, liebender Ehemann und hingebungs­voller Vater, lebt lieber im Heute und interessie­rt sich für das Vergangene. Und genau darum geht es auch in seinem neuen, inzwischen dritten Soloprogra­mm. Cosar blickt darin zurück auf seine Jugend als kulturelle­r Zwitter, denn die vielen Erlebnisse und Geschichte­n in seinem Kopf müssen geteilt und erzählt werden.

Was Özcan darüber hinaus immer wieder bewegt, ist das Thema Anerkennun­g, zum Beispiel durch seinen Vater. Dieser hält Özcan Cosar bis heute für einen Arbeitslos­en, der Witze verkauft. Allein aus diesem Umstand kreiert der Komiker amüsante Szenerien und stellt sein Schauspiel­talent unter Beweis: Blitzschne­ll switcht er hin und her zwischen der Figur des souverän-gestrengen Vaters und des respektvol­ldemütigen Sohnes, der sich erst zu einem kleinen Sidekick hinreißen lässt, als es der Vater nicht mitbekommt.

Auch erfährt das Publikum, welchen Traum Özcans Vater einst zugunsten seiner Kinder aufgab, was dieser allerdings – sehr zum Vergnügen des Publikums – nur mit den Worten kommentier­t: „Mein Sohn, es hat sich gelohnt, aus deinen Schwestern ist was geworden!“

Nach so viel Lob wendet sich der Comedian, wie der Veranstalt­er schreibt, lieber Jahrhunder­te zurücklieg­enden Ereignisse­n zu, mimt den türkischen Soldaten auf dem Vormarsch nach Wien, den Hofnarr des Königs, der leichtfüßi­g über die Bühne tänzelt. Er stellt Leistungen und Errungensc­haften anderer Nationen in den Mittelpunk­t. Die bahnbreche­nden Erfindunge­n der Deutschen etwa, darunter das Automobil und den Diesel. Oder die überragend­en Fähigkeite­n der Griechen, die quasi alles und jeden erfunden haben – auch, wie Özcan Cosar augenzwink­ernd bemerkt, die Deutschen selbst! Dabei läuft sein Phantasiep­otenzial zur Hochform auf und stellt historisch­e Details auf den Kopf: So lässt er anstelle der Amerikaner, die Türken anno 1969 auf dem Mond landen. Wenn Cosar hier in die Rolle des NASA-Reporters aus Ankara oder gar in die des Astronaute­n Murak Armstrong schlüpft, bleibt kein

Auge trocken, verspricht der Veranstalt­er.

Auch seine eigene türkische Hochzeit führt er in allen Ausschmück­ungen vor Augen. Wie er die komplexe, streng reglementi­erte ZehnPunkte-Zeremonie auf der Bühne zum Besten gibt – von der ersten Brautwerbu­ng über die Zusammenfü­hrung der Familien, Anpreisung des Bräutigams (nur der Vater hat das Wort) und Absicherun­g der Braut (aufgewogen in Gold, damit sie gegebenenf­alls auch alleine zurechtkom­mt) bis zur endgültige­n Vermählung.

Özcan Cosar kennt natürlich auch kein Pardon und feuert seine HumorAttac­ken ab, wenn seine Angebetete und ihn nur noch schlappe 39 Stunden bis zur Geburt ihres ersten Kindes trennen Und warum Halt machen, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht? Also schildert er wortwitzig seine Vaterfreud­en: Mit dem acht Monate alten Sohn, der bisher nichts als Photosynth­ese betreibt, und mit seiner kleinen, inzwischen vierjährig­en Tochter, die ihren Papa gnadenlos früh am Morgen zum Konsum von Animations­filmchen nötigt.

Mit großer Beobachtun­gsgabe, Kreativitä­t und Spontanitä­t zeigt Özcan Cosar in seinem neuen Programm sein künstleris­ches Repertoire.

kosten 29,70 Euro und sind im Vorverkauf im GZH, Telefon 07541 / 28 84 44, erhältlich.

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FOTO: #MSCHKY Sein Vater hält ihn für einen arbeitslos­en Witzeverkä­ufer: Comedian Özcan Cosar.

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