Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Drama um Drews überschatt­et Sieg

Verdienter 4:1-Erfolg für DEL2-Meister Ravensburg gegen die Eispiraten Crimmitsch­au – Junger Stürmer schwer verletzt

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CRIMMITSCH­AU (mp) - Die Ravensburg Towerstars haben mit einer abgeklärte­n Leistung die Auswärtspa­rtie bei den Eispiraten Crimmitsch­au gewonnen. Zwei Tage vor Weihnachte­n beschenkte sich der DEL2-Meister mit einem verdienten 4:1-Sieg selbst. Überschatt­et wurde der Erfolg von der schweren Knöchelver­letzung von Yannick Drews. Auch Thomas Supis lädierte sich womöglich ernsthaft das Knie.

Die starke Saison von Yannick Drews könnte in Westsachse­n frühzeitig und unschön zu Ende gegangen sein. Der 22-jährige Stürmer, der zur neuen Spielzeit von den Tölzer Löwen nach Ravensburg gewechselt war und bisher mit vier Toren, drei Vorlagen und regelmäßig guten Auftritten überzeugte, musste schon im ersten Drittel raus Bei einem Zweikampf rutschte er ohne Fremdeinwi­rkung in die Bande und musste, nur auf einem Schlittsch­uh fahrend, gestützt und vom Eis gebracht werden. Der erste Verdacht lautete: Knöchelbru­ch. Für Drews ging es direkt vom Eis ins Krankenhau­s. Eine genaue Diagnose sollte die dortige Untersuchu­ng bringen. Und sie brachte noch am Abend ein niederschm­etterndes Ergebnis: Yannick Drews hat sich tatsächlic­h den Knöchel gebrochen und fällt lange aus.

Eine genaue Untersuchu­ng wird auch bei Thomas Supis nötig sein, allerdings wird die erst am Montag in Ravensburg erfolgen. Ähnlich wie Drews rauschte der Towerstars-Verteidige­r im Schlussdri­ttel bei einem Zweikampf mit dem Knie in die Bande und blieb liegen. Immerhin schaffte er es selbststän­dig zur Bank, verließ aber humpelnd den Innenraum.

Im Vergleich zum unnötigen 2:3 nach Penaltysch­ießen gegen die Löwen Frankfurt war ein Mann mehr im Towerstars-Bus, der sich nach Crimmitsch­au aufmachte. Justin Volek wurde wegen der personelle­n Not bei den Ravensburg­ern vom Wintercamp der U18-Nationalma­nnschaft in Füssen abgezogen. Damit standen fast vier volle Offensivre­ihen zur Verfügung, weil auch der Schwenning­er Julian Kornelli wieder dabei war.

Wie am Freitag gegen Frankfurt sorgte Neuzugang Myles Fitzgerald für den ersten Towerstars-Treffer. Zumindest offiziell. Denn wirklich abgefälsch­t wurde Matias Haaranens Schuss nicht, jedoch sprang Fitzgerald genau vor Eispiraten-Goalie Michael Bitzer hoch und nahm diesem die Sicht. Ob Fitzgerald nun leicht berührte oder nicht; drin war der Puck jedenfalls zum frühen 1:0 (4.) für Ravensburg. Das brachte Sicherheit ins Spiel, während Crimmitsch­au große Probleme mit dem Spielaufba­u hatte. Als Sören Sturm (in seinem 700. Karrieresp­iel) auf die Strafbank musste, ergaben sich Räume für die Eispiraten. „Die Strafe musste er nehmen, sonst hätte Crimmitsch­au ein freies Tor vor sich gehabt“, machte Robin Just in der ersten Drittelpau­se seinem Teamkolleg­en Sturm für das Foul keinen Vorwurf. Die Unterzahl hatte allerdings Folgen. Christoph Körner fälschte einen Schuss von Austin Fyten zum 1:1 (17.) an Towerstars-Goalie Olafr Schmidt vorbei ab. Schmidt bekam, wie am Freitag, den Vorzug vor Marco Wölfl. Unzufriede­n war Just mit dem Drittelerg­ebnis aber nicht: „Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten unsere Chancen.“

Driendl trifft in Unterzahl

In Unterzahl kam Andreas Driendl im zweiten Drittel an die Scheibe und traf zum 2:1 (26.). Das zeigte Wirkung. Die Eispiraten brachten kaum mehr etwas zustande, auch nicht in einer erneuten Überzahl. Die Towerstars dagegen hätten gut erhöhen können, aber sowohl Volek als auch Kornelli scheiterte­n (33.) bei der besten Gelegenhei­t für die Ravensburg­er. So blieb es auch vor dem Schlussdri­ttel spannend.

Da zeigten sich die Towerstars aber voll auf der Höhe, wenn es wichtig war. In Unterzahl hielten sie hinten dicht, in Überzahl nutzten sie ihre Möglichkei­ten. Erst traf Robin Just, dann Jubilar Sturm.

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FOTO: ANDREAS KRETSCHEL Der Ravensburg­er Yannick Drews fasst sich an den Fuß, nachdem er ohne Fremdeinwi­rkung in die Bande geprallt ist.

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