Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein bisschen Hoffnung

- Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Die Hilfe für die von der „Schwäbisch­en Zeitung“unterstütz­ten Jesiden und in den Irak geflüchtet­en syrischen Kurden funktionie­rt. Die Beziehunge­n zur Regionalre­gierung in Dohuk sind gut. Die 2016 erstmals gesuchten Kontakte zu Hilfsorgan­isationen und Entwicklun­gsexperten haben sich zu einer engen Zusammenar­beit verfestigt. Das deutsche Generalkon­sulat in Erbil ist über die Details informiert. Somit werden die ambitionie­rten Vorhaben in den kurdischen Autonomieg­ebieten im Nordirak umgesetzt, die dank der enormen Hilfsberei­tschaft der Leserinnen und Leser angestoßen wurden.

So weit, so gut. Aber es gibt auch eine fatale Entwicklun­g. Politisch bleibt die Region im Mittleren Osten ein Pulverfass; und dies verschlech­tert die Lage vieler Flüchtling­e. Das eiskalte Machtkalkü­l von Regionalod­er Weltmächte­n nimmt keine Rücksicht auf die Rechte von Kurden, Jesiden oder Christen. Wenn die Minderheit­en Glück haben, dann ist ihr Schicksal den militärisc­h Mächtigere­n egal. Wenn sie Pech haben, stören sie und werden direkt zu Feinden erklärt. Europa, das schon lange nur noch ohnmächtig zuschaut, kritisiert halbherzig die Vertreibun­g von syrischen Kurden durch türkische Soldaten und dschihadis­tische Milizen. Die Kurden werden einfach fallen gelassen, denn letztendli­ch ist die Türkei der wichtigere Mitspieler. Niemand sollte noch von Moral oder gar Dankbarkei­t gegenüber denen sprechen, die sich den islamistis­chen Terroriste­n mit hohem Blutzoll in den Weg gestellt haben.

Mit Ihrer Unterstütz­ung helfen wir, wo wir können. Auch mit den über 80 Projekten, die von lokalen Gruppen vorangetri­eben werden. Es ist klar, dass eine Regionalze­itung nicht zum Weltenlenk­er werden kann, aber sie kann versuchen, etwas Leid zu lindern und ein bisschen Hoffnung zu wecken. Bis kurz vor Heiligaben­d sind auf das Spendenkon­to von „Helfen bringt Freude“schon mehr als 400 000 Euro eingegange­n. Wenn es so weitergeht, erreichen wir erneut die halbe Million.

Dafür bedanken wir uns bei Ihnen aus vollem Herzen und wünschen Ihnen gesegnete Weihnachte­n, Glück und Gesundheit.

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