Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ein bisschen Hoffnung
Die Hilfe für die von der „Schwäbischen Zeitung“unterstützten Jesiden und in den Irak geflüchteten syrischen Kurden funktioniert. Die Beziehungen zur Regionalregierung in Dohuk sind gut. Die 2016 erstmals gesuchten Kontakte zu Hilfsorganisationen und Entwicklungsexperten haben sich zu einer engen Zusammenarbeit verfestigt. Das deutsche Generalkonsulat in Erbil ist über die Details informiert. Somit werden die ambitionierten Vorhaben in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak umgesetzt, die dank der enormen Hilfsbereitschaft der Leserinnen und Leser angestoßen wurden.
So weit, so gut. Aber es gibt auch eine fatale Entwicklung. Politisch bleibt die Region im Mittleren Osten ein Pulverfass; und dies verschlechtert die Lage vieler Flüchtlinge. Das eiskalte Machtkalkül von Regionaloder Weltmächten nimmt keine Rücksicht auf die Rechte von Kurden, Jesiden oder Christen. Wenn die Minderheiten Glück haben, dann ist ihr Schicksal den militärisch Mächtigeren egal. Wenn sie Pech haben, stören sie und werden direkt zu Feinden erklärt. Europa, das schon lange nur noch ohnmächtig zuschaut, kritisiert halbherzig die Vertreibung von syrischen Kurden durch türkische Soldaten und dschihadistische Milizen. Die Kurden werden einfach fallen gelassen, denn letztendlich ist die Türkei der wichtigere Mitspieler. Niemand sollte noch von Moral oder gar Dankbarkeit gegenüber denen sprechen, die sich den islamistischen Terroristen mit hohem Blutzoll in den Weg gestellt haben.
Mit Ihrer Unterstützung helfen wir, wo wir können. Auch mit den über 80 Projekten, die von lokalen Gruppen vorangetrieben werden. Es ist klar, dass eine Regionalzeitung nicht zum Weltenlenker werden kann, aber sie kann versuchen, etwas Leid zu lindern und ein bisschen Hoffnung zu wecken. Bis kurz vor Heiligabend sind auf das Spendenkonto von „Helfen bringt Freude“schon mehr als 400 000 Euro eingegangen. Wenn es so weitergeht, erreichen wir erneut die halbe Million.
Dafür bedanken wir uns bei Ihnen aus vollem Herzen und wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten, Glück und Gesundheit.