Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Weihnachtstheater zeigt „Modenschau im Ochsenstall“
Männergesangsverein bringt im Bürgersaal des Rathauses neues Stück auf die Bühne - Premiere am 26. Dezember
Von Heidi Keller
GIMMENSTAAD - Dem Bauernhof von Marita und Paule Hartmann droht die Pleite. Wie kreativ die Familie mit ihren Freunden dagegen ankämpft, zeigt die Theatergruppe des Männergesangvereins Immenstaad in ihrem Weihnachtstheater „Modenschau im Ochsenstall“.
Gespielt wird im Bürgersaal des Rathauses am 26., 27., 28. und 29. Dezember, jeweils ab 19.30 Uhr. Restkarten gibt es in der Bücherstube Bosch in der Bachstraße oder an der Abendkasse, die jeweils eine Stunde vor Beginn öffnet.
„Wir haben den Dreiakter von Jonas Jetten so ‚frisiert‘, dass er wieder auf unsere Schauspieler und zum Immenstaader Dialekt passt“, erklärt Ilse Weber. Zusammen mit ihrem Gatten Erich Weber ist sie seit 1982 verantwortlich für das Weihnachtstheater des Männergesangvereins, das alle zwei Jahre aufgeführt wird.
Erich Weber ist dem Männergesangverein Immenstaad seit Jahrzehnten verbunden. „Mein Vater war schon Vorsitzender.“Die Liebe zum Theater pflegt das engagierte Ehepaar ebenfalls seit Langem: Ihr Theaterabonnement in Konstanz läuft inzwischen seit 50 Jahren.
Seit diesem Jahr wollen die beiden etwas kürzertreten und haben die Leitung und Organisation an Christian Rebstein übergeben. Der erfahrene Schauspieler weiß noch genau: „1997 habe ich zusammen mit
Harald Bensch zum ersten Mal hier Theater gespielt – also vor 22 Jahren. Das war ‚De’ Schneckenprofessor‘.“Reinhard König spielt dieses Jahr den Bauern Paule Hartmann. Er berichtet von der langen Tradition des Weihnachtstheaters in der Seegemeinde.
„Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Immenstaad einen Theaterverein
und Theaterdirektor war Johann Baptist Berger. Jedes Jahr wurde ein ernstes und ein lustiges Stück gespielt.“In den 1960er-Jahren hätten sich die Vereine einschließlich DRK und Feuerwehr jährlich abgewechselt. Übriggeblieben sei der Männergesangverein. Damals wurde im Adler-Saal gespielt. Nach einer mehrjährigen Pause habe Brigitte Kohler die Tradition wieder aufgenommen und ab 1982 wurde in der Immenstaader Linzgauhalle gespielt, ab Ende der 80er-Jahre im Bürgersaal des Rathauses.
Monate vor dem Auftritt trifft Ilse Weber aus 20 bis 25 Leseproben von Komödien zusammen mit Brigitte Kohler und Sabine Bosch ihre Wahl. Ist die Entscheidung gefallen, wird umgeschrieben
Die Regie „machen wir alle miteinander“, erklärt Ilse Weber. „Da geben wir uns gegenseitig Tipps.“Das gute Miteinander schätzen auch Gabriele Veeser und Harald Bensch, die dieses Jahr auch wieder auf der Bühne stehen. „Das Team geht sehr freundschaftlich miteinander um. Ich bin seit zehn Jahren dabei und die Begeisterung packt mich jedesmal wieder. Vielleicht lebt es auch davon, dass wir nur alle zwei Jahre spielen“, vermutet Gabriele Veeser. Auch Harald Bensch versichert: „Die Harmonie ist einfach da. Es muss nichts von Neuem erkämpft werden.“Aber es gibt auch immer wieder neue Talente: Daniel Bensch spielt zum zweiten Mal mit, für Regine Hoff ist es die Premiere. „Ich fühle mich wohl hier. Allerdings schwätz ich schwäbisch“, verrät sie lachend.
Beate Mecking steht zum vierten Mal auf der Bühne. Ebenfalls neu im Team ist Gerd Uhlenbruch – als Souffleur. Ein eingespieltes Team in der Ausstattung und Maske sind Erich Weber, Sonja Lindemuth und Bettina Rebstein.
Dass es auch im Stoff des Schwanks nicht altbacken zugeht, zeigt die „Modenschau im Ochsenstall“: Es geht um zeitgenössische Kunst, um „Germanys next TopMoppel“und auch ein Gentest wird mit Spannung erwartet – überraschende Verwicklungen und großes Durcheinander eingeschlossen.
– auf
„Immestaaderisch“.