Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Jugendblasorchester auf Heimatbesuch im Graf-Zeppelin-Haus
Sparda-Bank überreicht Spende in Höhe von 5000 Euro – Auch die Stadt unterstützt die Reisen der Musiker
FRIEDRICHSHAFEN (hmar) - Das symphonische Jugendblasorchester Friedrichshafen hat am Sonntagnachmittag im Graf-Zeppelin-Haus sein Adventskonzert gegeben. „Heimatbesuche“war der Titel des Programms, das eine musikalische Reise durch ganz unterschiedliche europäische Landschaften bot.
Der Ausgangspunkt der Reise lag in den Alpen. „Homeland“, also „Heimatland“, war der Titel des Eröffnungsstückes von Otto M. Schwarz. Wie auch jedes der folgenden Stücke war dieses im Hintergrund des Orchesters mit passenden Bildern auf der Leinwand untermalt. Im Fall dieser „alpinen Erinnerung“mit Gebirgsbildern. Außerdem gab es zusätzlich zu den üblichen Orchesterinstrumenten Vogelgezwitscher und Kuhglocken zu hören. Es war aber keine alpenländische Folklore, sondern durchaus sinfonische Musik.
Mit dem zweiten Titel, „Valley of the Pionios“, also „Das Tal des Pinios“, von Kevin Houben ging es in die ganz andere Landschaft des griechischen Thessalien. Mit sehr ruhigen und getragenen Harmonien folgte die Musik dem Lauf des Flusses.
Dann wurde es sehr lebhaft, als „Der Karneval von Venedig“von Alamiro Giampieri anstand. Bei diesem Stück für Soloklarinette und Orchester konnte Andrej Sulimov sein Können als Solist unter Beweis stellen.
Nach der Pause ergriff Alain Wozniak, der langjährige Leiter des Orchesters, das Mikrofon. Er erzählte von den Reisen, die das Orchester jedes Jahr unternimmt, und von dem Geldbedarf, der deswegen besteht. Dank ging deswegen an die Stadt Friedrichshafen für ihre Unterstützung. Um den restlichen Bedarf zu decken, wurden die Zuschauer um eine Spende gebeten. Eine Großspende erhielten die Jugendlichen allerdings sogleich, als Jürgen Balzer, Filialleiter der Häfler Sparda-Bank, auf der Bühne einen Scheck über 5000 Euro überreichte.
Im vergangenen Jahr hatte das Orchester seine Reise nach Barcelona zu der Kirche der Heiligen Familie geführt. Daher gab es nun das Stück „The Bells of Sagrada Familia“von Satoshi Yagisawa, das den Glocken dieser Kirche und dem „ewigen Testament“ihres Architekten Antoni Gaudi gewidmet ist. Dieses war das dramatischste Stück des Abends.
Mit dem nächsten Programmpunkt kehrte man dann in die Heimat zurück. Bei „The Grapes of the Sun“, zu Deutsch „Die Trauben der Sonne“, von Marko Bürki ging es um „Impressionen aus der Weinregion Kaiserstuhl-Tuniberg “. Hier wurden alle Schritte der Weinproduktion bis zur Verkostung nachvollzogen. Besonders die lauten „Ha! Ho!“-Rufe von der Bühne verliehen dem fröhlichen Weinberg etwas Außergewöhnliches.
Ehe das Konzert langsam zum Ende kam, wurden noch die langjährigen Mitglieder verabschiedet, die das Jugendorchester nun verlassen mussten, und die neuen Mitglieder vorgestellt. Zudem wurde den Ehemaligen und aushelfenden Musikern, die bei dem Konzert mitgespielt hatten, und vor allem den Lehrern des Orchesters gedankt.
Bisher waren alle Stücke sehr bildhaft gewesen, was bei dem Thema des Programms ja in der Natur der Sache lag. Dagegen wurde es jetzt mit „Mentis“, also „Besinnung“, einer „kleinen Adventsfantasie“, weihnachtlich besinnlich.
Zur obligatorischen Zugabe wurde es dann ganz dunkel im Saal und auf der Leinwand erschienen Sternenhimmel und Krippenbilder zu dem abschließenden Lied „Stille Nacht“. In den lang anhaltenden Schlussapplaus rief Dirigent Wozniak noch ins Publikum „Frohe Weihnachten“.