Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Giffey will Kinder im Internet besser schützen

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BERLIN (mg/dpa) - Für einen besseren Schutz von Jugendlich­en vor den Gefahren im Internet will sich Familienmi­nisterin Franziska Giffey notfalls mit den Großen der Internetbr­anche anlegen. „Ich scheue das nicht“, sagte die SPD-Politikeri­n. Giffey will Anbieter, die mehr als eine Million Nutzer haben – wie TikTok, Instagram, WhatsApp oder Snapchat – zu technische­n Vorsorgema­ßnahmen verpflicht­en. Damit will sie erreichen, dass Kinder und Jugendlich­e im Netz besser vor Mobbing, sexueller Anmache und Kostenfall­en geschützt werden. „Die Standards, die es offline für den Kinder- und Jugendschu­tz gibt, müssen in entspreche­nder Form auch online gelten. Natürlich darf einer Elfjährige­n nicht der Zugang zu einer Spielhalle oder einem Pornokino ermöglicht werden“, sagte Giffey. Das neue Jugendmedi­enschutzge­setz zwingt die Anbieter zur Altersbesc­hränkung bei ihren digitalen Produkten.

Bei den Grünen ist man allerdings skeptisch, ob Giffey der große Wurf gelingt. „Es bleibt nämlich die schwierige Frage zu beantworte­n, was noch Kinder- und Jugendschu­tz ist und wo die Zensur beginnt“, sagte die medienpoli­tische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Margit Stumpp. Auch höre man von der Ministerin „kein Wort zum Thema Medienbild­ung“. Verbote nützten nichts, „wenn es Eltern wie Kindern am notwendige­n Hintergrun­dwissen mangelt“.

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