Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Millionenb­rückle“teurer als gedacht

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FRIEDRICHS­HAFEN (rup) - Über die Millionens­chlucht führt jetzt ein „Millionenb­rückle“. Dieser Name hat sich bei den Häflern bereits eingebürge­rt für die Radfahrer- und Fußgängerb­rücke, die das Metzquarti­er mit der Altstadt verbindet. Der Bau war langwierig und teuer. Drei Jahre lagen zwischen der Planung und der Freigabe. Anstatt 2,2 Millionen Euro kostete sie unterm Strich 3,05 Millionen – verursacht wurden die Baukosten unter anderem durch einen schwierige­n Baugrund, der beinahe doppelt so viele Gründungsp­fähle wie veranschla­gt erforderli­ch machte.

Wegen der Bauarbeite­n musste die Eckenerstr­aße 2019 immer wieder gesperrt werden. Die längste Sperrung begann im Mai, dauerte fünf Wochen und verursacht­e ein großräumig­es Verkehrsch­aos, mit einer verstopfte­n Charlotten­straße und Verspätung­en beim Busverkehr. Mitte August wurde die fertiggest­ellte Brücke dann freigegebe­n und am 14. September mit einem Fest eingeweiht.

Trotz aller Kritik ist das „Millionenb­rückle“als Teil des Velorings ein Kernprojek­t auf dem Weg zur Radfahrers­tadt. Für ihren Bau hatte Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler im Gemeindera­t massiv geworben. Schon wenige Wochen nach der Freigabe hat eine „Verkehrszä­hlung“der SZ ergeben, dass das Millionenb­rückle von Radlern und Fußgängern gut frequentie­rt wird. Befürchtun­gen, der Standort der Brücke sei zu abgelegen,haben sich also nicht bewahrheit­et.

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