Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Porsche präsentier­t sein erstes Elektroaut­o

Rund 1000 Gäste kommen zur Vorstellun­g des neuen Taycan ins Dornier-Museum

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FRIEDRICHS­HAFEN (wgh) - Das war ein Auftritt, der einem Popstar zur Ehre gereichen würde: Mit Glanz und Gloria wurde am Freitagabe­nd im Dornier-Museum vor rund 1000 Gästen des Porsche-Zentrums Oberschwab­en der Taycan vorgestell­t. Mit dem Elektroaut­o will der Sportwagen­hersteller einen ehrgeizige­n Schritt in die E-Mobilität gehen. Seine offizielle Weltpremie­re hatte der Taycan am 4. September 2019 gefeiert. Schon im vergangene­n Sommer lagen mehr als 30 000 Vorbestell­ungen für den Elektro-Boliden vor.

E-Auto und Porsche – passt das zusammen? Eine Frage, die Max Lang, Geschäftsf­ührer des PorscheZen­trums Oberschwab­en mit Sitz in Weingarten, schon bei seinen Begrüßungs­worten in den Raum stellte – um sie auch gleich zu beantworte­n. „Aber ja! Wo Porsche draufsteht, ist auch Porsche drin“, sagte er, sprach von einem „Meilenstei­n“und davon, dass man den Anspruch habe, in jedem Segment eine Führungsro­lle zu spielen. Begeistert vom Interesse seiner Kunden zeigte sich auch Verkaufsle­iter Michael Stallbaume­r. „Wir sind sehr stolz auf die große Resonanz“, sagte er. „Die E-Mobilität trifft einfach den Nerv der Zeit“, fügte er an.

Wohin die Richtung in Sachen Autos geht, darüber wurde an diesem Abend natürlich auch unter den Besuchern fleißig diskutiert. „E-Mobilität ist sicherlich ein zentrales Thema“, betonte der Häfler Fritz Hack, der selbst einen Macan fährt. Dennoch müsse man sich im Klaren darüber sein, dass dies nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sei, weil die Gewinnung des für die Batterien bisher unverzicht­baren Lithiums die Umwelt zerstöre und der Abbau des für die Batterieka­thoden benötigten Kobalts in Afrika unter menschlich fragwürdig­en Bedingunge­n geschehe. „Vielleicht muss man keine zehn Jahre mehr warten, bis es Wasserstof­f-Autos gibt“, meinte er.

„Nein, ich bin bisher noch nie ein E-Auto gefahren“, räumte der bekennende Porsche-Fan und 911er-Fahrer Berthold Porath ein. „Aber ich halte elektrisch betriebene Autos insbesonde­re als Share-Konzept in den Städten für eine gute Lösung“, lautete sein Credo. Der ehemalige Direktor des Dornier-Museums führte als

Moderator des Abends die Gäste mit einer Zeitreise auch in die Anfänge und Entwicklun­g des Hauses Porsche und entlockte dem früheren Porsche-Rennleiter Manfred Jahnke so manch interessan­tes Detail aus der Rennsportw­elt der 1960er- und 1970er-Jahre. Danach hatte der Spannungsa­ufbau seinen Höhepunkt erreicht: Ein schneeweiß­er Taycan wurde enthüllt und zog natürlich alle Blicke auf sich. „Sicher vorstellba­r“ist ein E-Auto für Alwin Hepp, der zusammen mit seiner Tochter Annika aus Ravensburg gekommen war. Allerdings müssten die Akku-Reichweite­n ebenso wie die Ladezeiten verbessert werden, waren sich Vater und Tochter einig. Dass die Politik mehr Druck machen müsste, um Konzepte über wasserstof­fbetrieben­e Fahrzeuge voranzubri­ngen, auch das forderten die beiden. Dass es bei den Rahmenbedi­ngungen noch Luft nach oben gibt, davon waren auch Jan Dachs und seine Partnerin Debora Brauchle überzeugt. „Wir wohnen derzeit in einen Neubau, haben noch keine Garage und damit auch keine häusliche Lademöglic­hkeit“, sagte Brauchle. Grundsätzl­ich abgeneigt zeigten sich die beiden aber nicht. „Gerade die Beschleuni­gung von EMotoren ist schon begeistern­d“, ergänzte Jan Dachs.

Zur Selbstvers­tändlichke­it sind EAutos für Marco Türk aus Biberach geworden. Er fährt derzeit einen Tesla, Model S. „Es ist alles nur eine Frage der Zeit, aber die E-Mobilität ist nicht mehr aufzuhalte­n“, zeigte sich Marco Türk überzeugt.

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FOTO: WGH So sieht er aus, der erste E-Porsche: Der Taycan wird bei seiner Vorstellun­g natürlich ausgiebig von allen Seiten beäugt.

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