Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Jazztime startet in den Frühling
Auch 2020 gibt es in Ravensburg vielversprechende Konzerte
RAVENSBURG (sz) - Kaum ist das letzte Jahr vergangen, eben erst hat man sich von den musikalischen Strapazen des langen Landes-JazzFestivals erholt, da startet Jazztime Ravensburg schon in die Frühjahrssaison – dabei ist noch nicht einmal Schnee gefallen. Wie die Verantwortlichen bei Jazztime weiter mitteilen, bringt der Verein zunächst südeuropäisches Flair ins Schussental.
Den Anfang macht am 25. Januar in der „Stube“des Musikhauses Lange die Portugiesin Viviane: Die Sängerin verknüpft Fado und Chanson, widmet sich auch der großen Edith Piaf. Ihr kongenialer Gitarrist veredelt ihre Stimme mit leicht jazzigen Gewürzen. Da trifft es sich gut, dass auch Carmen Souza aus Portugal beziehungsweise den Kapverden stammt. In einer Kooperation mit der Zehntscheuer kommt sie genau dahin. In ihrem neuen Programm beschäftigt sie sich mit den Stücken des legendären Soul-Jazz-Pianisten Horace Silver, der tatsächlich auch kapverdische Wurzeln hatte.
Zwei Superstars beehren die oberschwäbische Metropole im Februar: Viktoria Tolstoy ist vielleicht die beste und bekannteste Jazz-Sängerin Schwedens, sie war schon mehrfach Gast von Jazztime und tritt im Festsaal Weißenau auf. Ein großer Coup ist dem Verein auch gelungen: Der langjährige Sting-Gitarrist Dominic Miller präsentiert mit seiner famosen
Band sein neues Album, für das er viele sehr gute Kritiken bekommen hat. Auch die Kooperation mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft trägt wieder feine Früchte: Sampo Lassila’s Narinkka verbinden Jazz mit Folk und Klezmer, am Akkordeon ist zudem mit Markku Lepistö ein Weltklasse-Musiker. Dieses Attribut trifft auch auf Andreas Schaerer und „Hildegard Lernt Fliegen“aus der Schweiz zu – auf vielfachen Wunsch kommen die Anarcho-Jazzer wieder in die Zehntscheuer.
Die Freunde von Jazz-Rock und Fusion können sich auf den stilbildenden E-Bassisten Stu Hamm freuen, er lässt es mit dem deutschen Star-Gitarristen Torsten De Winkel richtig krachen. Ein eher subtiles und dennoch sehr spannendes Konzert verspricht die Ulmer Sängerin Isolde Werner mit ihrem Free Folkprojekt.
Die Session im Ochsen steht unter der Klammer Pop-Rock-Jazz, schließlich haben sich auch die Jazzer gerne am Buffet der Pop-Songs bedient. Im Mai ist wie immer Zeit für „Jazztime In Town“. Im Juli ertönt in diesem Jahr wieder „Jazz am Fläppe“mit gleich zwei neuen Bands aus Ravensburg. Es ist also für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt – dass das Publikum solches annimmt, hat nicht zuletzt das Landes-Jazz-Festival gezeigt.
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