Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Deal mit dem Kletterger­üst

- Von Ralf Schäfer

Berg – der kleine bebaute Hügel im Norden der Stadt – dürfte nicht nur in Sachen Schönheit und Lebensqual­ität dem anderen bebauten Hügel im Norden der Stadt das Wasser reichen können. Der heißt Raderach. In Berg aber gibt es sogar eine Schule und die nennt sich Bildungsha­us, auch wenn mit dem bevorstehe­nden „Verschicke­n“der dritten und vierten Jahrgänge das pädagogisc­he Konzept des Bildungsha­uses ad absurdum geführt wird. Die Kinder sollen, wie es aussieht, nach Ailingen an die Grundschul­e, weil das Bildungsha­us schon jetzt zu klein ist. Eine Erweiterun­g, so argumentie­rt die Stadtverwa­ltung, sei nicht möglich, weil die Außenfläch­e nicht verkleiner­t werden könne.

Und dann kommen die Narren. Was die damit zu tun haben? Die sorgten am Wochenende dafür, dass sich viele Menschen auf Berger Straßen tummelten. Thema des Tages war hier und da das Bildungsha­us. Ein Streifen von fünf Metern Breite werde vom Außengelän­de abgetrennt und an die Kreisbauge­nossenscha­ft (KBG) gegeben. Im Gegenzug dafür gebe es ein Kletterger­üst.

Wir haben mal die gefragt, die es wissen müssen: Bernhard Küchle ist Geschäftsf­ührer der KBG und weiß nichts von einem Grundstück­skauf. Richtig sei vielmehr, dass ein kleiner Teil der Bildungsha­us-Außenfläch­e für die Zeit der Baustelle benötigt werde. Danach stehe diese Fläche aber wieder komplett dem Bildungsha­us zur Verfügung.

Die Stadtverwa­ltung danach befragt, sammelt noch Antworten. Was nicht verwundert, da am Montag (Zeitpunkt der Anfrage: 14.45 Uhr) gleich ab 16 Uhr die Sitzung des Finanzund Verwaltung­sausschuss­es anberaumt war. Und die, die Auskunft geben können, sitzen eben dort. Insofern ist es weder verwerflic­h noch zu kritisiere­n, dass es am Montag keine Antwort auf Fragen zu diesem „Deal“gab. Das Thema wird noch länger diskutiert werden.

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