Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
120 neue Wohnungen in Jettenhausen
Neues Bauprojekt ist auf dem Telekomgelände geplant.
Von Ralf Schäfer
GFRIEDRICHSHAFEN - Ein weiterer Wettbewerb für ein großes Wohnungsbauprojekt ist entschieden. Gewonnen hat das Häfler Architekturbüro Studio Hering aus der Riedleparkstraße. Der Entwurf bezieht sich auf ein Gelände an der Müllerstraße in Jettenhausen, auf dem insgesamt 102 Wohneinheiten in einem urbanen Gebiet entstehen sollen. Ob der Investor sich jedoch an diese Entscheidung hält, ist noch nicht entschieden.
Der Investor, die Betz und Weber BauPartner GmbH aus Markdorf, plant hier die Errichtung von rund 120 Wohneinheiten auf 10 000 Quadratmetern. Auf dem Gelände befinden sich ein Telekom-Turm sowie ein Gebäude mit technischen Anlagen, Serverbänken und anderen Anlagen der Deutschen Telekom. Diese Einrichtungen bleiben erhalten.
Um das Areal trotzdem gut nutzen zu können, hat das Studio Hering auf dem bestehenden Technikgebäude mehrere Aufbauten geplant, in denen Mietwohnungen entstehen sollen (auf den Bildern 7). Ferner ist direkt an der Müllerstraße ein Mehrfamilienhaus mit einer Gastronomie (6) geplant, die nach Ansicht von Stadtplaner Klaus Sauter auch in das gesamte Gebiet dort ausstrahlen könnte. Ein weiteres Mehrfamilienhaus (5) auf dem Gelände sowie ein Z-förmiges Gebäude (4) sind geplant, letzteres soll eine Kindertagesstätte beherbergen. Abschließend nach Norden sind drei in der Höhe unterschiedliche Mehrfamiliengebäude im Entwurf enthalten (1 bis 3). Das nordwestliche Gebäude (1) soll achtstöckig einen Hochpunkt in diesem Gebiet bilden. Von den rund 120 Wohnungen sollen 25 Prozent für geförderten Mietwohnungsbau zur Verfügung stehen. Der Rest soll als Eigentumswohnungen verkauft werden.
Eine Jury hat diesen Entwurf ausgesucht, weil er die Idee der Umwandlung dieses heute als Gewerbegebiet geführten Areals als urbane Fläche besonders gut aufgreift und dort Räume schafft, die städtebaulich von hohem Wert seien. Ein weiterer Preisträger auf dem zweiten Platz, die Schaudt Architekten GmbH Konstanz, hat ein ähnliches Konzept vorgelegt und wurde daher von der Jury ebenfalls ausgezeichnet.
Was letztlich gebaut werde, so teilte einer der Investoren, Alexander
Weber, bei der Vorstellung der Wettbewerbsbeiträge im Technischen Rathaus am Dienstag mit, sei noch unklar. Das müsse man in Sondierungsgesprächen klären. Er ließ keinen Zweifel daran, sich für eine gut umsetzbare und wirtschaftliche Lösung entscheiden zu wollen, sagte jedoch, sich auf jeden Fall an einem der beiden Preisträger zu orientieren. Eine Mischung aus beiden werde es nicht geben.
Auch Klaus Sauter stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die Ausführung des Wohnbauprojekts letztlich auch entscheidend für den Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt des Gemeinderats sei, der für das Gebiet eine Planungsänderung vornehmen müsse. Aus einem Gewerbegebiet werde ein urbanes Gebiet. Das habe planungsrechtliche Konsequenzen und die Ausschussmitglieder würden wissen wollen, was dort gebaut werden soll. Zeitlich plant der Investor, noch in diesem Jahr einen Bauantrag vorlegen zu können.
Der Siegerentwurf beinhaltet die Möglichkeit, das Projekt auch modular umzusetzen. Der Jury seien dabei sowohl die Raumbildung wie auch die Nutzungsmöglichkeiten wichtig gewesen. Ende November hatte sie sich einstimmig für den Plan des Häfler Studios entschieden. Nach der Vorstellung im Rathaus wurde dieses Projekt zum Diskussionsgegenstand in der nicht öffentlichen Sitzung des besagten Ratsausschusses.