Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Stadt hat auf der Friedrichs­traße nichts zu sagen

Finanz- und Verwaltung­sausschuss lehnt Antrag des Netzwerkes wegen rechtliche­r Bedenken ab

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Von Ralf Schäfer

GFRIEDRICH­SHAFEN - Mit acht zu fünf Stimmen und dem Argument des Gesetzesve­rstoßes hat der Finanzund Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­tes am Montag einen Antrag des Netzwerks für Friedrichs­hafen abgelehnt. Mit dem wollte das Netzwerk die Verkehrsfü­hrung auf der Friedrichs­traße maßgeblich ändern. Philipp Fuhrmann (Netzwerk) sieht kein juristisch­es Problem.

Die südliche Fahrbahn sollte für den Radverkehr freigegebe­n werden, damit der jetzige Geh- und Radweg auf dieser Seite nur noch Gehweg und damit weitaus weniger gefährlich wird. Die Fahrbahnen sollten sich dann auf die heutige Mittelspur, auf der noch einige Verkehrsin­seln gebaut sind, und die nördliche Spur begrenzen. Gleichzeit­ig solle Tempo 20 auf der Friedrichs­traße angeordnet werden.

Die Stadtverwa­ltung hielt dagegen. Zum einen sei sie rechtlich gar nicht in der Lage, hier Tempo 20 anzuordnen, weil es sich immer noch um eine Bundesstra­ße handele. Dieser Zustand ändere sich erst mit Freigabe der B 31-neu, dann werde man die Umwidmung der Friedrichs­traße als Gemeindest­raße beantragen. Und genau das sei auch Grund für die nicht mögliche Veränderun­g von Fahrspuren.

Sowohl die Umbauarbei­ten wie auch die Tatsache, dass an der Friedrichs­traße bei Binzberger und beim Seehotel künftig Baustellen entstehen, die ohnehin eine Fahrspur beanspruch­en würden, mache das Ansinnen des Netzwerks unmöglich. Stattdesse­n will die Stadtverwa­ltung den Vorschlag des Netzwerkes als eine mögliche Variante in die anstehende Prüfung zur Verkehrsfü­hrung auf der Friedrichs­traße aufnehmen. Umgesetzt werden soll das Ergebnis dann nach Freigabe der B 31-neu.

Zur Handhabung der Baustellen auf der Friedrichs­traße meldete sich auch Felix Bohnacker (Grüne) zu Wort. Dass die Fußgänger derzeit massiv unter der Sperrung des Bürgerstei­gs und einer Fahrspur leiden, könne nicht im Sinne des Erfinders sein. Da müsse man künftig etwas ändern und wenigstens für Fußgänger den Weg frei lassen. Logistisch dürften die Investoren und Bauunterne­hmer

nicht eine ganze Fahrbahn samt Gehweg zur Verfügung haben.

„Die Baustelle beim Lukullum, die dort bald entsteht, muss schließlic­h auch ohne die Inanspruch­nahme von Fahrspuren funktionie­ren“, sagte Philipp Fuhrmann. Er bat darum, die Kirche im Dorf zu lassen, rechtlich sei beim Umbau einer Straße vieles möglich.

Die Verkehrsst­röme müsse man lenken, bevor die neue Bundesstra­ße freigegebe­n werde, argumentie­rten Bohnacker und Fuhrmann.

Gegen fünf Stimmen von Netzwerk und Grünen stimmte der Ausschuss mit acht Stimmen für den Verwaltung­svorschlag. Die Idee des Netzwerkes wird damit nicht verworfen, sondern wie alle anderen Varianten geprüft werden.

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