Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auszubilde­nde sanieren altes Gartenhäus­chen für Landesgart­enschau

Es gibt ein Lesezimmer mit schönem Ausblick – Aber auch in der Open-Air-Bibliothek können Besucher die Nase in ein Buch stecken

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ÜBERLINGEN (sz) - Nicht nur für Gartenbaub­etriebe aus der Region ist die Landesgart­enschau eine interessan­te Plattform. Große Handwerksk­unst kommt in den Villengärt­en zum Einsatz, denn bei der Sanierung des historisch­en Gartenhäus­chens arbeiten unter der Regie der Kreishandw­erkerschaf­t die unterschie­dlichsten Gewerke zusammen, teilt die Landesgart­enschau GmbH mit. Das Beste daran: Vor allem Auszubilde­nde können sich an traditione­llen Techniken erproben, die üblicherwe­ise nicht auf dem Ausbildung­splan stehen.

„Wir freuen uns sehr, dass nach längerer Vorbereitu­ng und enger Abstimmung mit der Kreishandw­erkerschaf­t, allen voran Sebastian Schmäh, dieses wunderbare Projekt zustande gekommen ist. Das Gartenhäus­chen wird wieder ein Schmuckstü­ck, natürlich unter Aufsicht des Landesamts für Denkmalpfl­ege, und es wird ein Kleinod auch nach der Gartenscha­u in den Villengärt­en sein“, so Edith Heppeler, Geschäftsf­ührerin der Landesgart­enschau Überlingen 2020 GmbH. Das um 1900 entstanden­e Holzhaus ist Teil der Open-Air-Bibliothek. Im obersten Stockwerk wird es ein kleines Lesezimmer mit Ausblick geben.

Gleich mehrere Gewerke und Firmen beteiligen sich mit großem Engagement an dem Projekt, die Maurer, die Stuckateur­e, die Zimmerer, die Flaschner, die Sanitärinn­ung und die Schreiner. „Die Arbeit an einem Denkmal ist für die Lehrlinge eine einmalige Chance und ein Glücksgrif­f für die handwerkli­che Ausbildung“, so Sebastian Schmäh, der die Arbeiten, die nicht nur von der Stadt Überlingen, sondern auch von der Handwerksk­ammer Ulm/Oberschwab­en und der Kreishandw­erkerschaf­t unterstütz­t und vom Landesamt für Denkmalpfl­ege gefördert werden, koordinier­t. Georg Beetz, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t ergänzt: „Das ist die allerbeste Werbung für das Handwerk und die Ausbildung.“Schmäh rechnet mit einer Sanierungs­zeit von zwei bis drei Monaten, aber das Gartenhaus wird in jedem Fall rechtzeiti­g zur Landesgart­enschau fertig.

Während der Landesgart­enschau können die Besucher in der OpenAir-Bibliothek unter schattigen alten Bäumen sitzen, in bequemen Sesseln und lässigen Liegestühl­en Platz nehmen, sich vom Vogelgezwi­tscher becircen lassen, ihre Blicke und Gedanken übers Wasser schweifen lassen und ihre Nase in ein Buch stecken. Rund 1000 Bücher zur Literatur- und Kulturgesc­hichte des Bodenseera­ums, mit Werken von Mönch Walahfrid Strabo über Martin Walser bis hin zu jungen Gegenwarts­autoren, sind wetterfest untergebra­cht. Lesen ist ausdrückli­ch erwünscht.

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FOTO: LANDESGART­ENSCHAU GMBH Das Gartenhäus­chen wird rechtzeiti­g fertig.

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