Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Königliche Hilfe für Bayern
Real-Verteidiger Odriozola vor Wechsel nach München
MÜNCHEN (SID) - Bayern München will die Attacken auf seinen Thron offenbar mit königlicher Hilfe abwehren, die Suche nach einer Verstärkung war erfolgreich: Der Spanier Alvaro Odriozola von Real Madrid soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge die Personalnot in der Defensive lindern. Bis zum Saisonende wechselt der 24-Jährige angeblich auf Leihbasis und ohne Kaufoption an die Säbener Straße – Trainer Hansi Flick wird damit ein Wunsch erfüllt.
Real-Trainer Zinedine Zidane bestätigte bereits bei einer Pressekonferenz, dass Odriozola die Möglichkeit habe, den Verein zu wechseln. „Es ist noch nichts offiziell, lasst uns noch warten“, sagte er. Später hieß es, dem Deal stünde nur noch der Medizincheck im Wege.
Obwohl der Nationalspieler in Madrid nicht über eine Reservistenrolle hinauskam, ist er beim FC Bayern sehr willkommen. Flick hatte zuletzt mit Nachdruck auf die Personalproblematik hingewiesen. „Wenn man von 'pack mas' und 'voll angreifen' und allen möglichen Titeln spricht, braucht man auch einen Kader, der in der Tiefe genügend Substanz und Qualität besitzt“, hatte der Coach jüngst betont und „mindestens zwei Spieler“als notwendige Verstärkung gefordert.
Vor dem Rückrundenauftakt bei Hertha BSC (4:0) relativierte er dies zumindest offiziell. Der FC Bayern benötige „einen Spieler, der uns jetzt gleich hilft“, hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zuvor angemerkt.
Bei Odriozola scheint diese Überzeugung nun vorhanden zu sein, er personifiziert offenbar die gesuchte Soforthilfe. Sein Kommen würde bedeuten, dass Joshua Kimmich dauerhaft frei wird für die Sechserposition und Benjamin Pavard – wie es Flicks Präferenz ist – vorwiegend im Zentrum eingesetzt werden kann. Laut der „Sportbild“rüstet der FC Bayern zudem weiter auf. So sei auch der Wechsel von Nicolas Kühn (20) von Ajax Amsterdam als Leihspieler perfekt. Auch wenn der OffensivYoungster eher als Spieler für die zweite Mannschaft gelten dürfte, ist der deutsche Juniorennationalspieler sicher auch ein Backup für die Profis. Dass die beiden Zugänge wie ein Panikkauf anmuten (beide ohne Kaufoption), dürfte Flick erst einmal wenig stören – zumindest hat er nun seine geforderten Verstärkungen.