Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kretschman­n pocht auf neue Föderalism­uskommissi­on

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STUTTGART (lsw) - Das Zusammensp­iel von Bund und Ländern muss nach Ansicht von Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) besser werden – vor allem finanziell. „So können wir jedenfalls nicht weitermach­en. Es gibt unentwegt Kämpfe ums Geld“, sagte Kretschman­n. „Der Bund legt irgendwelc­he Programme auf, und man streitet sich jahrelang darum, wer das finanziert.“Kretschman­n bekräftigt­e seine Forderung nach einer neuen Föderalism­uskommissi­on. Bei einer neuen Bundesregi­erung müsse das Thema auf die Tagesordnu­ng, forderte er.

Föderalism­uskommissi­onen werden in der Regel paritätisc­h mit Mitglieder­n aus Bundestag und Bundesrat gebildet. In der Kommission 2007 bis 2009 ging es darum, die Finanzbezi­ehungen zwischen Bund und Ländern neu zu verhandeln. Kretschman­n meinte auch: „Wir sind in der Politik zu langsam.“Auch das müsse geändert werden.

Im Bildungsbe­reich sieht Kretschman­n die Bundesländ­er bei ihrer Zusammenar­beit auf einem guten Weg. „Die Kultusmini­sterkonfer­enz ist gerade dabei, der Vergleichb­arkeit und Koordinati­on der Bildung in den Ländern einen neuen Schub zu verleihen“, meinte er. „Es gibt schon gemeinsame Standards, etwa Abituraufg­aben, aus denen sich die Länder bedienen können, um das Abitur vergleichb­ar zu machen.“Damit reagierte er auf Klagen von Eltern und Schülern über unterschie­dliche Schulsyste­me in den Ländern, die vor allem bei Umzügen bemerkbar werden.

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FOTO: DPA Winfried Kretschman­n

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