Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Blamage bei der Insolvenzmannschaft
Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen kassieren in Eltmann eine 2:3-Niederlage
ELTMANN (thg) - Das darf einer Volleyballmannschaft mit dem Anspruch des VfB Friedrichshafen eigentlich nicht passieren: Diagonalangreifer Daniel Malescha nahm Anlauf, sprang ab, schlug auf den Ball, donnerte ihn ins Aus – und setzte damit den Endpunkt hinter ein Spiel, das so ganz anders lief, als man es sich vorgestellt hatte. Mit 2:3 (25:16, 19:25, 25:21, 11:15) hat der VolleyballRekordmeister gegen Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Heitec Eltmann Volleys verloren. Von den zwei Welten, die in der Eltmanner GeorgSchäfer-Halle aufeinandertreffen sollten, wie es die „Mainpost“vor der Partie beschrieben hatte, war dabei nichts zu sehen.
Eltmann, das kurz vor Weihnachten Insolvenz anmelden musste, präsentierte sich in der heimischen Halle, in die das Spiel aus finanziellen Gründen von der Brose-Arena Bamberg verlegt wurde, alles andere als schlecht – doch das Spiel verloren die Friedrichshafener vor allem wegen ihrer eigenen Unzulänglichkeiten. Dabei hatte die Partie standesgemäß begonnen. Brendan Schmidt setzte dem ersten Satz seinen Schlusspunkt. Eine platzierte Angabe des US-Amerikaners, der zu Beginn der Saison noch große Probleme im Aufschlag hatte, brachte die Eltmänner Annahme in Bedrängnis – Ass und Satzgewinn für den VfB Friedrichshafen (25:16).
Nur noch Tabellendritter
Beinahe schien es, als nähmen die Friedrichshafener den zweiten Satz dann auf die leichte Schulter. Die Heitec Volleys Eltmann fanden den besseren Start (2:1). Der VfB machte Fehler, lag plötzlich 12:15 hinten. Eine Auszeit brachte den VfB kurzzeitig wieder in die Spur (14:15), doch Eltmann ließ sich den Satz nicht mehr nehmen. Beim Satzball tat sich Daniel Malescha schließlich in der Annahme schwer (19:25).
Den dritten Satz schienen die Friedrichshafener dann wieder gut in den Griff zu bekommen. Zur ersten technischen Auszeit stand es – dank einiger Blockpunkte – 8:4 für den VfB Friedrichshafen. Zwar gab der VfB die Führung fortan nicht mehr her, so richtig souverän wirkte das Friedrichshafener Spiel aber auch nicht. Als Eltmann gegen Ende des dritten Satzes bis auf 19:17 herangekommen war, nahm VfB-Trainer Warm eine Auszeit – und der VfB machte in Folge den Sack zu. Nikola Gjorgiev platzierte seinen Angriff zum 25:21.
Die drei ersten Punkte des vierten Satzes gehörten Eltmann. Nun nahm das Spiel Fahrt auf. Es kam zu langen Ballwechseln, meist jedoch mit dem glücklicheren Ende für die Franken. Eine kleine Aufschlagsserie von Rares Balean brachte dem VfB immerhin den 13:13-Ausgleich. In den Schlussminuten des Satzes schaffte es der VfB sogar noch, sich eine Führung zu erarbeiten (21:19). Doch der Satz blieb eng. Rares Balean misslang schließlich eine Annahme, den darauffolgenden Satzball verwandelte Eltmann.
Im Tie-Break hatte der VfB dann gar nichts mehr zu melden. Schnell hatte Eltmann drei Punkte Vorsprung, am Ende waren es sogar vier. Eine Blamage für den VfB, der damit nur noch Tabellendritter ist.