Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kohlschrei­ber zieht die Reißleine, Görges weiter

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MELBOURNE (SID) - So bitter hatte sich Philipp Kohlschrei­ber das Ende bei den Australian Open nicht vorgestell­t. Bei seinem Dreisatzsi­eg zum Auftakt in Melbourne gegen Marcos Giron (USA) hatte er schon gespürt, „dass da etwas am Bauch ist“, eine Ultraschal­luntersuch­ung ergab später einen „Einriss im Bauchmuske­l“. Die Konsequenz: Kohlschrei­ber musste auf sein Zweitrunde­nmatch gegen den Weltrangli­stensechst­en Stefanos Tsitsipas (Griechenla­nd) verzichten.

Die Verletzung sei nun nicht gerade „super dramatisch“, erklärte der Augsburger, aber eben bei „jeder Bewegung schmerzhaf­t, und da muss man dann die Reißleine ziehen“.

Die Verletzung wertet Kohlschrei­ber auch als Zeichen. Ein Jahr mit vielen Verletzung­en wie das vergangene will der mittlerwei­le 36 Jahre alte Routinier sich „eigentlich nicht mehr“antun. „Ambitionen“, sagte er lapidar, „habe ich eigentlich keine mehr, ich weiß, dass das Ende naht.“Allerdings: Bis Ende 2021 würde Kohlschrei­ber gerne noch spielen. Er sei „guter Dinge, dass das auch klappt“.

Es sei denn, relativier­te Kohlschrei­ber, dass sich die Verletzung­en häufen. Dann könne es gut sein, dass er eines Tages aufwache und sage: Das war es.

Julia Görges hat sich unterdesse­n mit einer eindrucksv­ollen Leistung in die dritte Runde gespielt. Bei zum Teil starkem Wind in der Melbourne Arena besiegte die 38. der Weltrangli­ste die an Nummer 13 gesetzte Petra Martic aus Kroatien mit 4:6, 6:3, 7:5. Görges steht erstmals seit 2015 wieder in der dritten Runde beim ersten Grand Slam des Jahres.

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