Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Langenargens Haushalt kann sich sehen lassen
Ergebnishaushalt weist Überschuss von 201 000 Euro auf – Niedrigster Schuldenstand seit 35 Jahren
Von Andy Heinrich
GLANGENARGEN - Mit Respekt, Anerkennung und Lob haben die Gemeinderäte in Langenargen in ihrer Sitzung am Montagabend den Haushaltsplanentwurf in der ersten Lesung kommentiert. Trotz Deckung der Nettoabschreibungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro sowie der Übernahme des Jahresverlustes des Fremdenverkehrsbetriebes in Höhe von 977 000 Euro konnte die Kommune einen Überschuss von rund 201 000 Euro erwirtschaften. Der Finanzhaushalt enthält Investitionen in Höhe von 4,7 Millionen Euro, wobei das Volumen durch den Übertrag der noch nicht vollzogenen Investitionen laut Kämmerer Josef Benz deutlich höher sei. In Summe weist der Haushalt ein Gesamtvolumen im Finanzhaushalt von 23,03 Millionen Euro auf, im Ergebnishaushalt von 20,10 Millionen Euro.
„Wir dürfen mit diesem Haushalt mehr als zufrieden sein, da dieser nachweislich ein generationengerechtes Ergebnis aufweist. Davon profitiert nicht nur die Gegenwart, sondern auch die kommende Generation“, sagte Bürgermeister Achim Krafft. Auch im laufenden Jahr und darüber hinaus werde die Verwaltung in der Lage sein, auf hohem Niveau zu investieren und konsequent die Verschuldung zu reduzieren. Laut Aussage des Kämmerers werde man die gesamten Darlehen im Kernhaushalt bis 2022 getilgt haben und aufgrund des in früheren Jahren angesammelten Kassenbestandes den Finanzhaushalt des Kernhaushaltes mit dem hohen Finanzbedarf für Investitionen ohne Darlehensaufnahme bewältigen.
Mit der Weiterentwicklung der Kinderbetreuungsangebote, der Fertigstellung von Spielplätzen, der weiteren Sanierung und digitalen Förderung der Franz-Anton-MaulbertschSchule oder auch dem Bau des Feuerwehrhauses
samt Bauhof habe man sich 2020 zudem einiges auf die Fahnen geschrieben: „Der weitere Ausbau
der innerörtlichen Barrierefreiheit, die Ausweitung unseres Kulturprogramms die Sanierung des Museums
und Kavalierhaus mit Schloss Montfort sind weitere Maßnahmen und Aufgaben, die uns heuer fordern werden“, betonte Bürgermeister Krafft, der, wie die Fraktionen, Finanzchef Josef Benz und Daniel Kowollik für die detaillierte Ausarbeitung des umfangreichen Zahlenwerkes dankte.
In ihren Kommentaren waren sich die Fraktionssprecher von FWV, OGL sowie CDU und SPD einig, dass man sich, bei allem Lob, für die Zukunft eine detaillierte und zeitbezogene Auflistung der zu tätigenden Investitionen
wünsche, um diesbezüglich stets auf dem Laufenden zu sein. Zudem müsse es laut Ulrich Ziebart (Offene Grüne Liste) Ziel sein, den Klimaschutz als Strategiemerkmal in den Haushalt verstärkt miteinzubeziehen. Rainer Terwart betone, dass es an der Zeit wäre, in Grundstücke für den Wohnungsbau zu investieren, während Susanne Porstner (FWV) feststellte: „Dieser Haushalt ist zwar sehr erfolgreich, bildet aber auch sehr hohe Personalkosten ab: Diese sind notwendig und uns jeden Euro wert“.