Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ikea bleibt in Ravensburg
Bestell- und Abholstation wird auch nach Ende der Testphase weitergeführt
- Die Ikea-Bestellund Abholstation in der Ravensburger Nordstadt ist ein deutschlandweit einmaliges Angebot des schwedischen Möbelriesen. Als Pilotprojekt war es, 2016 eröffnet, für den Zeitraum von drei Jahren angelegt. Nach dem Ende der Testphase teilt Ikea auf SZ-Nachfrage jetzt mit: Die Ravensburger Filiale soll weitergeführt werden.
Ursprünglich hatte Ikea 2016 angekündigt, nach dem Ravensburger „Pick-up-Point“acht weitere Abholstationen, vor allem im süddeutschen Raum und im Rhein-Main-Gebiet, eröffnen zu wollen. Doch dazu kam es nie. Denn schon kurz danach änderte Ikea seine Unternehmensstrategie. Der geplante Neubau eines Einrichtungshauses in Memmingen wurde daraufhin ebenfalls gestoppt.
Die Gründe für den Systemwechsel: Der Wachstum bei den klassischen Einrichtungshäusern fiel zunehmend geringer aus als das im Online-Handel. Da zudem immer mehr
Menschen in Ballungsräumen leben, häufig ohne eigenes Auto, entschied sich Ikea, stärker dorthin zu rücken, anstatt weiterhin im großen Stil Filialen auf der grünen Wiese zu eröffnen.
Trotz dieser Änderung in der Unternehmenspolitik will Ikea den
Standort Ravensburg auch nach dem Ende der dreijährigen Testphase weiterbetreiben. Das berichtet Unternehmenssprecherin Chantal Gilsdorf auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“: „Die Bestell- und Abholstation in Ravensburg war Teil eines weltweiten Pilotprojekts, mit dem dieses neue Format getestet werden sollte. Auf globaler Ebene wurde allerdings entschieden, dass das Gesamtprojekt nicht weitergeführt wird und aus diesem Grund sind aktuell keine mit Ravensburg vergleichbaren Bestell- und Abholstationen geplant.“
Was die Türmestadt betrifft, so sei zwar der offizielle Pilotzeitraum beendet. „Aber wir sind nach wie vor absolut zufrieden mit der Entwicklung in Ravensburg. Entsprechend gibt es auch keine Pläne, den Standort zu schließen“, sagt die Unternehmenssprecherin. Ikea freue sich sehr darüber, dass sich die Bestell- und Abholstation als Anlaufstelle für Kunden aus der Bodenseeregion bewährt habe.
Chantal Gilsdorf weiter: „Auch wenn wir nicht planen, identische Konzepte an anderen Standorten umzusetzen, beschäftigen wir uns weiterhin damit, wie wir den Weg des Kunden zu Ikea verkürzen und dabei umfassende Service- und Beratungsangebote schaffen können. Daher werden die Erkenntnisse, die wir in den vergangenen vier Jahren in Ravensburg gesammelt haben, auch in die Weiterentwicklung künftiger Standorte einfließen.“
Die Ravensburger Ikea-Bestellund Abholstation wird als Außenstelle der 80 Kilometer entfernten Filiale in Ulm betrieben.