Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Gemeinschaftsschule Graf Soden informiert über neue Oberstufe
Abi 2023: Schulleiterin Iris Engelmann stellt das neue Modell vor– Startschuss fällt im Herbst
FRIEDRICHSHAFEN - In diesem Herbst startet die Oberstufe an der Gemeinschaftsschule Graf Soden (GGS). „Wir haben lange darauf hingearbeitet, jetzt kann es endlich losgehen“, freute sich Schulleiterin Iris Engelmann am Mittwoch. Am Infoabend hat sie interessierten Eltern und Schülern das Modell der Schule vorgestellt, so wie es ab Herbst umgesetzt wird.
„Wir sind startklar“, sagte Engelmann. Die Lehrer für die gymnasiale Oberstufe seien bereits in der Schule tätig und „die Schüler werden dann natürlich auch nur von Lehrern der Sekundarstufe II unterrichtet. Die Vorbereitung auf das Abitur beginnt nicht in der elften Klasse, das fängt bereits in Klasse fünf an.“An der Graf-Soden-Realschule beginnen die Fünftklässler – wie bisher auch – zusammen an der Gemeinschaftsschule. Mit Beginn der zehnten Klasse wird dann eine Klasse auf E-Niveau unterrichtet. Dies sei die Vorbereitungsklasse für das Abitur.
Das Modell der Gemeinschaftsschule Graf Soden (GGS) sieht wie folgt aus: Die E-Klasse Schüler erhalten ein Versetzungszeugnis, ohne vorher eine Abschlussprüfung geschrieben zu haben. Zugangsvoraussetzung für die elfte Klasse ist ein Notendurchschnitt von vier – auch in den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch. Die Note sechs in einem der Kernfächer schließt die Teilnahme an der elften Klasse aus.
Schüler, die sich für die mittlere Reife entschieden haben, machen in der zehnten Klasse – wie bislang die Abschlussprüfung, müssen darin aber einen Notendurchschnitt von drei erreichen. In den Kernfächern benötigen sie zweimal die Note zwei und eine drei.
Die GGS setzt auf eine dreijährige Oberstufe. Das heißt, in der elften Klasse starten die Abiturienten noch im Klassenverband. Schüler, die bisher nur eine Fremdsprache hatten, starten dann mit einer Zweiten. Am
GGS ist das entweder Französisch oder Spanisch. Schüler, die bereits eine zweite Fremdsprache vor der Klasse Elf hatten, büffeln diese mindestens bis Ende der elften Klasse weiter oder beginnen mit Spanisch als dritter Fremdsprache. Aber egal, welches Modell hier gewählt wird: „In den Fremdsprachen wird es keine Prüfung geben“, erklärte Engelmann.
Die Profilfächer der Sekundarstufe I, beispielsweise Naturwissenschaft, Technik, Kunst oder Sport, werden in der Klasse Elf fortgesetzt, ebenso wie die Kernfächer. Sollte es Schüler geben, die zuvor keine Profilfächer hatten, werden diese mit einer Stunde Physik zusätzlich unterrichtet. In diesem Fall wird Physik wie ein Kernfach behandelt. „Das Kurssystem beginnt dann in der zwölften Klasse“, sagte Engelmann und versprach, dass die Schüler eine persönliche Beratung zur Kurswahl erhalten. Während des ersten Jahres seien teambildende Maßnahmen für die Klasse geplant, ebenso wie eome Förderung in Kleingruppen oder auch Angebote wie eine Sprachförderung durch Auslandsaufenthalte.
Der erste Abiturjahrgang der GGS verlässt also im Jahr 2023 die Schule. Dann sei eine schriftliche Prüfung in den Kernfächern nicht mehr zwingend.
Schriftlich geprüft werde in den drei Leistungsfächern, die die Schüler für das Abitur gewählt haben. Zu den drei Leistungsfächern kommen noch acht Basisfächer. Hier werde dann in zwei Fächern mündlich geprüft. Die Schulleiterin begrüßte das „Abitur nach Neigung“. Auf die Frage eines Zuhörers, ob beispielsweise Kunst ein Leistungsfach sein könnte, sagte Iris Engelmann: „Ja.“Wenn in diesem Bereich ein Kurs zustande komme, sei das möglich. Dabei spielte die Schüleranzahl eine untergeordnete Rolle. „Kurse mit fünf oder sechs Schülern sind möglich“, so Engelmann weiter. Das Einzige, was gesetzlich nicht erlaubt sei, sei Einzelunterricht.
Anmeldungen für die Oberstufe müssen spätestens bis Montag, 2. März, bei der GGS vorliegen. Für individuelle Fragen steht Iris Engelmann zur Verfügung.