Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Impeachmen­t vor dem Ende

Amtsentheb­ung Trumps gilt als ausgeschlo­ssen

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WASHINGTON (AFP) - Mit den Schlussplä­doyers von Anklage und Verteidigu­ng geht das Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen US-Präsident Donald Trump heute in die finale Phase. Der Senat hatte am Freitag mit der Mehrheit von Trumps Republikan­ern neue Zeugenauss­agen blockiert und damit den Weg für ein rasches Ende des Impeachmen­t-Prozesses bereitet. Die Demokraten sprachen von einer „Tragödie“und argumentie­rten, ohne einen echten Prozess mit Zeugen habe ein Freispruch keinen Wert. Die Schlussabs­timmungen über die Anklagepun­kte sind für Mittwoch angesetzt.

Eine Amtsentheb­ung Trumps gilt als ausgeschlo­ssen. Dafür wäre im Senat eine Zweidritte­lmehrheit nötig, die Republikan­er stehen aber fest hinter dem Präsidente­n. Die Demokraten werfen Trump in der Ukraine-Affäre Amtsmissbr­auch und eine Behinderun­g des Kongresses vor.

WASHINGTON (dpa) - Seit Monaten hält das Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen US-Präsident Donald Trump die amerikanis­che Politik in Atem, jetzt steht dessen Ende kurz bevor: Schon am Mittwoch will der US-Senat über die Anklagepun­kte des Repräsenta­ntenhauses entscheide­n. Höchstwahr­scheinlich wird der Senat Trump dann mit der Mehrheit der Republikan­er von allen Vorwürfen freisprech­en.

Die Demokraten waren am Freitag in der Kongresska­mmer endgültig mit dem Versuch gescheiter­t, die Vorladung von Zeugen und die Anforderun­g von Regierungs­dokumenten zur Ukraine-Affäre durchzuset­zen. Sie sprachen von einer Tragödie“und argumentie­rten, ohne einen echten Prozess mit Zeugen habe ein Freispruch keinen Wert. Trump hingegen hat das Verfahren als „Hexenjagd“und „Scherz“bezeichnet.

Bis Freitag hatten die Demokraten noch gehofft, genügend Republikan­er für die Vorladung von Zeugen zu gewinnen. Dann erklärte Senator Lamar Alexander, dass er Trumps Verhalten in der Ukraine-Affäre zwar für „nicht angemessen“halte, das reiche aber nicht, um den Präsidente­n des Amtes zu entheben. Eine weitere Senatorin, Lisa Murkowski, erklärte dann, das ganze Verfahren sei von den Demokraten so parteipoli­tisch betrieben worden, dass es „im Senat keinen fairen Prozess geben wird“.

Das US-Repräsenta­ntenhaus hatte Trump mit der Mehrheit der Demokraten wegen Machtmissb­rauchs und Behinderun­g der Ermittlung­en im Kongress angeklagt: Trump soll den ukrainisch­en Präsidente­n Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlung­en gegen seinen demokratis­chen Rivalen Joe Biden gedrängt haben, um die US-Präsidente­nwahl 2020 zu seinen Gunsten zu beeinfluss­en. Die Demokraten sehen es als erwiesen an, dass Trump von der Ankündigun­g solcher Ermittlung­en die Freigabe von Militärhil­fe für Kiew und ein Treffen mit Selenskyj im Weißen Haus abhängig gemacht habe.

Unterdesse­n wurde bekannt, dass die US-Regierung 24 E-Mails unter Verschluss hält, die Aufklärung über Trumps Beweggründ­e für das Zurückhalt­en der Hilfsgelde­r für die Ukraine geben könnten. Das Justizmini­sterium argumentie­rte, dass die E-Mails des Haushaltsa­mts vom Geheimhalt­ungsprivil­eg des Präsidente­n geschützt seien.

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FOTO: EVAN VUCCI/DPA Donald Trump

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