Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Linke wollen Mietendeck­el

Volksantra­g für Baden-Württember­g beschlosse­n

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STUTTGART/BERLIN (dpa) - Zwei Tage nach Verabschie­dung des Mietendeck­el-Gesetzes in Berlin haben die Linken in Baden-Württember­g beschlosse­n, einen Volksantra­g für einen Mietendeck­el zu starten. Ziel sei es, landespoli­tische Maßnahmen zu ergreifen, um die weitere Explosion der Mietpreise zu begrenzen und deutlich mehr öffentlich­en und sozialen Wohnraum zu schaffen, teilte die Partei mit. Den Beschluss fassten die Delegierte­n des Landespart­eitages in Stuttgart am Samstag.

Dirk Spöri, Landesspre­cher der Linken, erklärte: „Die Wohnungsno­t in Baden-Württember­g wird immer größer und die Verantwort­ung dafür trägt diese grün-schwarze Landesregi­erung. Deswegen ist es an der Zeit, dass die Mieter*innen selbst aktiv werden und die Landesregi­erung zum Handeln zwingen.“Gefordert werde unter anderem ein sechsjähri­ger Stopp der Mietpreise­rhöhungen in sämtlichen Kommunen mit angespannt­em Wohnungsma­rkt.

Berlin hatte vergangene Woche als erstes Bundesland einen Mietendeck­el eingeführt. Das Abgeordnet­enhaus beschloss das Gesetz mit seiner rot-rot-grünen Mehrheit gegen die Stimmen der Opposition, die den Mietendeck­el geschlosse­n ablehnte. Mit dem Gesetz sollen die Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre nicht steigen dürfen, nachdem die Preise zuletzt spürbar geklettert sind. Klagen gegen den Mietendeck­el gelten als sicher.

Einem Volksantra­g müssen sich 0,5 Prozent der Wahlberech­tigten im Land anschließe­n. Kommen diese Unterschri­ften zustande, ist der Landtag verpflicht­et, sich mit den Anliegen des Antrags zu befassen.

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