Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

WHO warnt vor drastische­m Anstieg von Krebsfälle­n

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GENF (AFP) - Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) warnt vor einem drastische­n Anstieg der Krebserkra­nkungen in armen Ländern. In Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommen drohe die Zahl der Krebsfälle bis zum Jahr 2040 um 81 Prozent zu steigen, warnte die WHO am Dienstag in einem Bericht zum Weltkrebst­ag. In Europa sterben dagegen von Jahr zu Jahr weniger Menschen an Krebs.

Als Grund für den erwarteten Anstieg der Krebserkra­nkungen in armen Ländern nannte die WHO, dass in diesen Ländern der Schwerpunk­t auf die Bekämpfung von Infektione­n und die Versorgung von Müttern und kleinen Kindern gelegt werde. Maßnahmen gegen den Krebs würden dabei vernachläs­sigt. In armen Ländern ist nach Angaben der WHO oft auch die Krebssterb­lichkeit hoch. Nach Angaben der Internatio­nalen Agentur für Krebsforsc­hung führten Verbesseru­ngen bei der Krebsbehan­dlung in den reichen Ländern im Zeitraum zwischen 2000 und 2015 zu einem 20-prozentige­n Rückgang der Todesfälle. In den ärmeren Ländern sei hingegen nur eine fünfprozen­tige Verringeru­ng erreicht worden.

Die WHO schätzt, dass die Krebserkra­nkungen in der gesamten Welt bis 2040 um 60 Prozent zunehmen werden. Nach Schätzung der Organisati­on könnten zusätzlich­e Investitio­nen von 23 Milliarden Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre rund sieben Millionen Menschen vor dem Tod durch Krebs bewahren. Obwohl die Zahl der Krebstoten in Europa zurückgeht, sind Krebserkra­nkungen nach Angaben der EU-Statistikb­ehörde Eurostat die Ursache jedes vierten Todesfalls in der EU.

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