Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Weg frei für Regiobus nach Konstanz
Verbindung zwischen Ravensburg und der Uni-Stadt wohl ab April im Stundentakt
WILHELMSDORF - Der Regiobus zwischen Ravensburg und Konstanz ist beschlossene Sache: Mit einem Kostenanteil von rund 160 000 Euro wird sich der Landkreis Ravensburg an der Finanzierung der geplanten hochwertigen Städteverbindung beteiligen. Der Kreistag billigte das Konzept samt Kostenbeteiligung in seiner jüngsten Sitzung in Wilhelmsdorf. Mit im Boot sind die Landkreise Bodensee und Konstanz. Alle drei Partner bringen über 600 000 Euro an den Gesamtkosten auf. Der Rest, erhofft wird eine Beteiligung von 60 Prozent, kommt vom Land.
In der Debatte bedauerte Kreisrat Hermann Schad (Freie Wähler), dass eine solche Linie nicht schon vor 30 Jahren geschaffen wurde. Dem gegenüber vertrat CDU-Rat Roland Sauter die Haltung, dass aus seiner Sicht „eigentlich nur Gründe gegen diese Linie sprechen“, wobei er auf die Schwachstellen bei der Verwirklichung des Angebots anspielte. Das wollte sein CDU-Kollege und Oberbürgermeister von Ravensburg Daniel Rapp so nicht im Raum stehen lassen.
„Diese Regiobus-Linie ist ein Quantensprung für unsere Region“. Er sieht als Vorteil im Gegensatz zum bestehenden Städteschnellbus über den See hinweg, dass hier an sieben Tagen eine verlässliche Verbindung aufgebaut werden soll.
Das bisherige System habe eine schlechte Taktung und sei zum Beispiel für Studierende in Konstanz keine sinnvolle Alternative. Als weiterer Vorteil wird die Anbindung der Ravensburger Vororte entlang der
Bundesstraße 33 und des Gewerbegebiets Erlen an das Ravensburger Stadtzentrum hervorgehoben. Nicht zuletzt wird künftig die Gemeinde Oberteuringen an Markdorf und Ravensburg angebunden.
Problematisch ist die Tatsache, dass die Buslinie auf der völlig überlasteten Bundesstraße 33 mit umfangreichen Stauproblemen verlaufen wird. Deshalb setzen sich die drei Landkreise dem Verkehrsministerium gegenüber auch für Beschleunigungsmaßnahmen auf der B 33 ein. Dazu gehören der Bau von Busspuren an Staustellen oder eine grüne Welle an Ampeln speziell für den Regiobus. Auf diese Problematik wies auch Landrat Harald Sievers eindringlich hin.
Das Ministerium wurde um ein Gespräch gebeten, um herauszufinden, wie ein technisches Beschleunigungskonzept für diese Strecke aussehen könnte. Daniel Rapp berichtete ergänzend, dass er dieses Anliegen kürzlich auch beim zweiten Zukunftsforum des Landkreises dem Landesverkehrsminister Winfried
Hermann (Grüne) gegenüber eindringlich nahegebracht habe. „Der Bus darf auf dieser Strecke nicht im Stau stehen, damit er ein Erfolg wird.“Hermann habe das Anliegen wohlwollend aufgenommen, so sein Eindruck nach einem ergänzenden Telefonat mit dem Minister.
Nach den Vorstellungen der Kommunalpolitiker in der Bodenseeregion soll der neue Busverkehr von Montag bis Freitag zwischen 5 und 24 Uhr im Stundentakt verkehren. Am Samstag, Sonn- und Feiertagen zwischen 7 Uhr und Mitternacht. Hohe Ansprüche werden an die eingesetzten Fahrzeuge gestellt.
Die Niederflurbusse müssen mit Klapprampen, Flächen für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder ausgestattet sein. Außerdem müssen die Busse eine Klimaanlage besitzen und einen WLAN-Zugang bieten.
Allgemeiner Tenor zum Ende der Diskussion und vor dem einstimmigen Beschluss: „Wir sind auf einem guten Weg.“Erste Regiobusse könnten auf der nun beschlossenen Strecke schon Anfang April rollen.