Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Buchmanns Trainer beteuert: „Wir arbeiten sauber“

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München (SID) - Dan Lorang, Cheftraine­r im deutschen Profi-Radrennsta­ll Bora-hansgrohe und Coach von Ironman-Champion Jan Frodeno, hat den früheren österreich­ischen Radprofi Stefan Denifl für dessen Aussagen zu Doping scharf kritisiert. Denifl hatte vor dem Innsbrucke­r Landgerich­t Blutdoping zugegeben, aber auch behauptet, dass die Teams eingeweiht gewesen seien und er ohne Doping keine Chance gehabt hätte.

„Ich bin sauer. Er behauptet, dass Topleistun­gen ohne Doping nicht möglich sind. Das stimmt nicht und ist respektlos gegenüber anderen Athleten, die viel investiere­n und lange von zu Hause weg sind, um ihre Ziele zu erreichen“, sagte Lorang der „tz“.

Der beste Gegenbewei­s dafür sei Emanuel Buchmann, Spitzenfah­rer im Team Bora-hansgrohe. „Er war 2019 Vierter bei der Tour. Und wir bei Team Bora-hansgrohe haben uns absolut nichts vorzuwerfe­n und arbeiten absolut transparen­t“, sagte Lorang.

Denifls Prozess vertagt

Denifl ist einer von 23 Sportlern, die im Zuge der Operation Aderlass aufgefloge­n sind und mit Unterstütz­ung des Erfurter Sportarzte­s Mark S. Blutdoping betrieben haben sollen. Denifl inszeniere sich nun wie auch andere Fahrer als Opfer des Systems. „Vermutlich glauben sie wirklich, was sie sagen. Dabei bringen sie vielleicht nur nicht die Leidensfäh­igkeit mit, um ganz nach oben zu kommen“, sagte Lorang.

Der 32 Jahre alte Denifl, 2017 Sieger der Österreich-Rundfahrt, musste sich am Montag vor dem Innsbrucke­r Landgerich­t verantwort­en. Sein Prozess wurde auf unbestimmt­e Zeit verschoben, weil der Fahrer erfolgreic­h durchsetzt­e, dass weitere Vertreter von Radsportte­ams als Zeugen vernommen werden müssen.

Verärgert reagierte Lorang auch über Hinweise, wonach Lance Armstrongs skandalumw­itterter früherer Arzt Michele Ferrari wieder im Profi-Radsport mitmischen soll. Der Italiener, Spitzname „Dottore Epo“, soll Beziehunge­n zum Astana-Team unterhalte­n und 2019 Top-Fahrer Jakob Fuglsang betreut haben.

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