Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Werder überrascht BVB erneut im Pokal

Haaland-Tor und Druckphase reichen den Dortmunder­n nicht zum Sieg

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BREMEN (dpa) - Mit Mut und viel Kämpferher­z hat Werder Bremen die Tormaschin­erie von Borussia Dortmund ausgebrems­t und wie in der vergangene­n Saison den Favoriten aus dem DFB-Pokal geworfen. Das Team von Trainer Florian Kohfeldt besiegte den BVB in einem packenden Spiel verdient mit 3:2 (2:0), zog ins Viertelfin­ale ein und sammelte viel Selbstvert­rauen für den Abstiegska­mpf in der Bundesliga.

„Wir haben uns das selbst zuzuschrei­ben“, sagte BVB-Verteidige­r Mats Hummels: „Wir haben eine Mannschaft, die nicht vor Selbstvert­rauen strotzt, nicht vor genügend Probleme gestellt und sie damit ins Spiel geholt. Wir haben es ihnen leicht gemacht, aggressiv zu verteidige­n und das Publikum mitzunehme­n.“Bremens Trainer Florian Kohfeldt war dagegen nach dem Coup euphorisch: „Wir haben richtig gut Fußball gespielt, und das war wichtig“, sagte Kohfeldt. „Wir wussten, dass wir unseren Fans etwas bieten müssen“, sagte Werder-Torschütze Leonardo Bittencour­t. „Wir sind in der Liga in einen Strudel geraten. Wir haben oft geredet, dass wir die Qualität haben. Aber wir müssen es auf den Platz bringen.“

Rückkehrer Davie Selke in der 16. Minute, Bittencour­t mit einem Distanzkra­cher (30.) und Milot Rashica (70.) erzielten am 121. Vereinsgeb­urtstag die Tore für die Gastgeber. Torjäger Erling Haaland (67.) und der 17-jährige Giovanni Reyna (78.) schafften zwei Mal den Anschluss für den Bundesliga-Dritten.

BVB-Trainer Lucien Favre hatte zunächst Shootingst­ar und Torjäger Haaland trotz seiner sieben Tore in den ersten drei Bundesliga-Spielen draußen gelassen. Und das machte sich bemerkbar, so brachte die Offensive kaum etwas zustande.

Mit zunehmende­r Zeit wurde Werder immer mutiger. Davon, dass die die Bremer mitten im Abstiegska­mpf der Bundesliga stecken, war nichts zu sehen. Meistersch­afts-Kandidat Dortmund agierte indes lässig, oft zu nachlässig. So verlor Achraf Hakimi vor der Werder-Führung den Ball am eigenen Strafraum an Bremens Milot Rashica. Dessen Schuss wehrte BVB-Torhüter Marwin Hitz, der Roman Bürki vertrat, ungenügend ab, Selke (16.) staubte zu seinem ersten Treffer für die Norddeutsc­hen nach seiner Rückkehr ab. Das Tor beflügelte Werder und so ging Bremen durch Bittencour­ts Traumtor (30.) sogar mit 2:0 in Führung.

Nach dem Wechsel reagierte Favre und brachte endlich Haaland. Die

Dortmunder drängten sofort Werder in deren Hälfte. Irgendwann war der Druck zu groß: Nach Vorarbeit von Julian Brandt war Haaland (67.) zur Stelle, der den Ball über die Linie drückte. Werder ließ sich aber nicht schocken. Rashica (70.) vollendete einen Konter und stellte den ZweiTore-Abstand wieder her.

Danach änderte sich nichts an den Verhältnis­sen: Dortmund versuchte alles, Bremen stemmte sich dagegen – bis Reyna mit einem Schlenzer in den Winkel erneut den Anschluss schaffte. Aufregung gab es kurze Zeit später, als Reyna Bremer Strafraum zu Boden ging. Werder-Kapitän Niklas Moisander schubste das Talent. Nach Videobewei­s entschied Schiedsric­hter Guido Winkmann auf Gelb für beide Spieler. In der Nachspielz­eit prüfte Haaland Bremens Jiri Pavlenka. Doch der Werder-Keeper hielt den Sieg fest.

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FOTO: TEAM2/IMAGO IMAGES Eiskalt erwischt: Davie Selke (M.) trifft zur Führung.

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