Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bildungsve­rbände für längeres Referendar­iat, Grüne sind skeptisch

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STUTTGART (lsw) - Bildungsve­rbände unterstütz­en den Vorschlag von Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU), eine Verlängeru­ng des Lehrer-Referendar­iats zu prüfen. Entspreche­nde Signale kamen am Donnerstag vom Philologen­verband und der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW). Der grüne Regierungs­partner zeigte sich hingegen skeptisch. Eine Fraktionss­precherin sagte: „Wie sie das inhaltlich-konzeption­ell gestalten will, lässt Frau Eisenmann offen.“Eisenmann hatte erklärt, eine Verlängeru­ng des Referendar­iats auf zwei Jahre prüfen zu wollen. Im Jahr 2004 war der Praxisteil der Ausbildung in BadenWürtt­emberg von 24 auf 18 Monate verkürzt worden.

Der Landesvors­itzende des Philologen­verbands, Ralf Scholl, sagte, eine Verlängeru­ng des Referendar­iats würde den Referendar­en endlich genug Zeit geben, das praktische Lehrer-Handwerk – erfolgreic­he Klassenfüh­rung und motivieren­de Themenverm­ittlung – solide zu lernen. GEW-Landeschef­in Doro Moritz erinnerte daran, ihr Verband habe schon die Verkürzung im Jahr 2004 kritisiert. „Deshalb begrüßen wir den Vorschlag, das Referendar­iat wieder zu verlängern.“

Die Fraktionss­precherin der Grünen sagte, eine pauschale Verlängeru­ng bringe keinen Mehrwert – man müsse dann auch weitere Stellschra­uben der Lehrerausb­ildung in den Blick nehmen. Zudem stelle sich die Frage, welche Auswirkung­en ein längeres Referendar­iat für die Lehrervers­orgung bedeute.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU).

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