Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Cliff Stevens bringt den Blues nach Langenargen
In seinem brillianten Gitarrenspiel kombiniert er verschiedene Stilrichtungen miteinander
LANGENARGEN (ah) - Der kanadische Musiker Cliff Stevens hat am Mittwochabend mit seiner Band den Münzhof in bester Blues-Rock-Manier gerockt. Vor ausverkauftem Haus gefiel der preisgekrönte Gitarrist nicht nur durch seine rauchige, von der Straße gehärtete und ergreifende Stimme. Mit seinem brillanten Gitarrenspiel, das vom Stil her an einen Eric Clapton oder auch Freddi King erinnert, eroberte er das ehrwürdige Rund im Nu und sorgte für eine Stimmung, wie sie auch in einem Club irgendwo im tiefsten amerikanischen Louisiana hätte sein können.
Blues ist die Basis, Boogie, etwas Rock’n’Roll und Country, das sind wesentliche Elemente, die Cliff Stevens perfekt beherrscht, geradezu lebt und eindrucksvoll zelebriert. Bereits zu Beginn lässt der Ausnahmemusiker mit „Don’t You Say“, einem coolen und entspannten BluesShuffle, erahnen, wie viel Gefühl, Leidenschaft und Inspiration seine Werke verinnerlichen. Funkig klassisch und doch rhythmisch losgelöst rockt Stevens mit eindringlichen und intensiven Soli auf seinem sechsseitigen „Hexenbrett“, bei „I Know“dermaßen wild, dass es dem Bluesrockfan heiß und eiskalt zugleich den Rücken hinunterläuft. Überhaupt überzeugt und begeistert der Blues-Rocker mit seiner ehrlichen und von gewisser Geradlinigkeit geprägten Art. Geschmeidige und doch wieder atemberaubend schnelle Gitarrenläufe in rauchiger Symbiose mit seiner coolen Gesangslinie werden nicht nur bei „I Want You To Tell Me“zum Sinnbild eines Abends, der unter anderem mit „Crying My Heart Out“, „All Through The Night“, „Outside Looking In“oder auch „Don’t Walk Away“eindrucksvoll und mit Bewunderung für einen großartigen Musiker in Erinnerung bleiben wird.