Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Towerstars suchen den Weg aus der Krise
Nach dem Debakel gegen Bayreuth steht Ravensburg in der DEL2 vor Heilbronn-Spielen noch mehr unter Druck
Von Thorsten Kern
GRAVENSBURG - Ungemütliche Zeiten bei den Ravensburg Towerstars: Sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga 2 muss der Meister um die Play-offs zittern. Der Trainer ist frustriert und fordert eine deutliche Reaktion seiner Mannschaft, dem Kapitän ist bewusst, dass die Mannschaft jetzt liefern muss.
Auch vier Tage nach dem 0:4 zu Hause gegen die Bayreuth Tigers fällt Ravensburgs Trainer Rich Chernomaz nicht viel mehr ein, als: „Das Spiel war eine Katastrophe.“Die Vorgabe an sein Team vor dem Wochenende bei den Heilbronner Falken (Freitag, 20 Uhr, Sprade TV) und gegen die Heilbronner Falken (So, 18.30 Uhr, CHG-Arena) ist so klar wie unmissverständlich. „Ich erwarte einen viel besseren Auftritt. Einen mit Energie.“Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer weiß, dass der Druck als Tabellenneunter nicht kleiner wird. „Wir müssen in den kommenden Spielen beweisen, dass wir es besser machen können.“
Ein wenig ernüchtert wirkte Chernomaz nach dem Donnerstagstraining schon. Viel hat er in den vergangenen Wochen laut eigener Aussage probiert. „Wir müssen ruhig bleiben und unseren Plan durchziehen sowie die kleinen Dinge richtig machen, die den Unterschied ausmachen“, sagt Chernomaz. Warum die kleinen Dinge zuletzt nicht funktioniert haben, weiß der Trainer nicht und verweist auf die Spieler. „Vielleicht, weil wir uns zu viel Druck machen und dann verkrampfen“, antwortet Mayer. „Es ist Kopfsache.“
Optimismus trotz Schwächephase Mit acht Verteidigern – Kilian Keller ist zurück – und elf Stürmern kann Chernomaz ins Heilbronner Wochenende gehen. Weil Jakub Svoboda leicht verletzt ist, erübrigt sich für den Trainer auch die Frage, welchen ausländischen Stürmer er auf die Tribüne schicken muss. Im Tor wird zumindest am Freitag Marco Wölfl stehen. „Es geht nur mit arbeiten, arbeiten, arbeiten“, sagt Chernomaz. „Wir müssen physisch präsenter sein als zuletzt, vor dem gegnerischen Tor für Bewegung sorgen und viele Pucks aufs Tor bringen.“Eben diese eigentlich selbstverständlichen Kleinigkeiten, die in der momentan schwachen Phase der Towerstars irgendwie verloren gegangen sind. „Ich bleibe optimistisch“, sagt Kapitän Mayer. „Sonst könnte ich ja gleich meinen Koffer packen.“Weder das noch die Abstiegsrunde wollen die Towerstars. Man dürfe nicht zurückschauen, sondern nach vorne, ergänzt Mayer. Nicht so sehr auf die nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenelften Weißwasser, lieber auf die vier Punkte Rückstand auf den Tabellenfünften Bad Nauheim. Einiges im Kabinengang der Towerstars klingt nach Durchhalteparolen. „Wir sind ein gutes Team und ich glaube an mein Team“, sagt Mayer. „Aber es wird jetzt höchste Zeit für eine gute Phase.“