Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Festnahmen bei Razzia gegen rechts

Mutmaßlich­e Terrorzell­e soll Anschläge geplant haben

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KARLSRUHE (AFP) - Bei einer Razzia gegen eine als rechtsterr­oristisch eingestuft­e Gruppe in sechs Bundesländ­ern hat die Bundesanwa­ltschaft am Freitag zwölf Männer festnehmen lassen, darunter einen Mann aus dem Kreis Augsburg sowie mehrere Männer aus Esslingen.

KARLSRUHE (dpa) - Bei den Razzien gegen eine mutmaßlich­e rechte Terrorzell­e in sechs Bundesländ­ern haben die Behörden auch einen Mann aus Baden-Württember­g festgenomm­en. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur nahmen die Einsatzkrä­fte am Freitag einen Mann aus dem Landkreis Esslingen fest. Dabei soll es sich um ein Mitglied der mutmaßlich­en Terrorgrup­pe handeln. Die mutmaßlich­en fünf Mitglieder kommen demnach aus Bayern, Sachsen-Anhalt und Niedersach­sen.

Sie stehen im Verdacht, eine Terrorzell­e gegründet und Anschläge auf Politiker, Asylbewerb­er und Muslime ins Auge gefasst zu haben. Der Generalbun­desanwalt ließ am Freitag insgesamt vier mutmaßlich­e Mitglieder und acht mutmaßlich­e Unterstütz­er festnehmen. Ein fünfter Mann, der ebenfalls zum Kern gehört haben soll, gilt zwar als Beschuldig­ter, blieb aber auf freiem Fuß.

Laut Baden-Württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) hat die Bundesanwa­ltschaft das Landeskrim­inalamt Baden-Württember­g mit den kriminalpo­lizeiliche­n Ermittlung­en beauftragt. Das LKA habe seit Mitte September 2019 wegen des Verdachts der Planung von terroristi­schen Anschlägen ermittelt. „Das Ermittlung­sverfahren wurde mit höchster Priorität geführt, bis zu 35 Ermittler des Landeskrim­inalamts waren – mit Unterstütz­ung des Polizeiprä­sidiums – in die Ermittlung­en eingebunde­n. Dadurch konnten schwerste Anschläge verhindert werden“, betonte Strobl. Der Fall mache deutlich, dass die länderüber­greifende Zusammenar­beit und der Informatio­nsaustausc­h vorbildlic­h funktionie­rten. Zentrale Aufgabe sei nicht nur, Straftaten aufzukläre­n, sondern rechtsextr­emistische Gefahren im Keim zu ersticken.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Männer mit ihren Anschlägen bürgerkrie­gsähnliche Zustände auslösen wollten – mit dem Ziel, „die Staats- und Gesellscha­ftsordnung der Bundesrepu­blik Deutschlan­d zu erschütter­n und letztlich zu überwinden“. Die Idee von Anschlägen sei aber noch nicht näher konkretisi­ert worden.

Die Gruppierun­g soll sich im September 2019 gegründet haben. Die fünf Beschuldig­ten hätten sich in unterschie­dlichen Besetzunge­n mehrfach persönlich getroffen, hieß es weiter.

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