Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ottmar reitet wieder auf der „Zipse“
„Schön ist es, auf der Welt zu sein“: Oilinga feiert Seniorenfasnet – Jede Menge Unterhaltung mit vollem Fasnets-Programm
Von Olaf E. Jahnke
GAILINGEN - In der Rotachhalle haben die Senioren sich am Donnerstag zurSaalfasnet getroffen. Die gut besuchte Feier stand unter dem Motto: „Schön ist es, auf der Welt zu sein“.
Während die Organisatorinnen Theresia Herold und Adelheid Birnbaum noch die zahlreichen Helferinnen bei den Tortenwagen instruierten, ließ es Entertainer und Einmarschmusikund Tuschlieferant Reinhold Hosch schon mal stimmungsmäßig los gehen. Bunt eingehäst und gut gelaunt machten die Senioren gerne mit. Zur Begrüßung reimte Reinhard Hangst als neuer katholischer Pfarrer ein launiges Grußgedicht. Dabei wurde auch der ebenfalls anwesende Ortsvorsteher Georg Schellinger nicht verschont. Hangst begab sich später auch noch auf die Tanzfläche, also ganz nach dem Motto seiner Begrüßung „zum Fest des heil’gen Karneval“, das Frohsinn und Lachen voranstelle.
Moderatorin Trudi Riek und ihr Team stellten in Clownskostümen das Motto vor und führten durch den Nachmittag. Während die Gäste mit Kaffee und Kuchen, Getränken und später noch einem Vesper verwöhnt wurden, ging es Schlag auf Schlag mit dem Bühnenprogramm weiter. Der Ententanz der Ave-Maria-Kindergartenkinder kam bestens an, ein Reisevortrag mit suboptimalem Ausgang von Helga Giray verdarb die Reiselust, die Schotterwälder Tanzgruppe aus Berg ließ es mit aktuellen Clubsounds krachen. Wie bei den anderen Tanzvorführungen auch, ließen sich die Senioren von lauten Chart-Klängen zur Vorführung nicht schrecken. „Das passt schon“, sagte eine ältere Dame und wippte bei den Rap-Sounds mit. Es folgte eine karnevaleske Beschäftigung mit dem Weltuntergang im Dialog zwischen Erna und Rudi Mohrs. Mal ohne Reiter, dafür aufgesattelt durfte der Ailinger Hexenreiter-Traditionsdarsteller Ottmar mit Hexe „Zipse“nicht fehlen. Weiter ging es vielfältig und vielseitig mit „Närrischem auf dem Kunstrad“, dem „Apotheker“, mit passenden Empfehlungen von Joachim Seliger in der Bütt, den stimmstarken Ailinger Hof Sängern, einem unterhaltsamen Garde-Tanz gefolgt von einem Hupen-Konzert.
Schließlich, zum Abschluss des umfangreichen Bühnenprogramms, spielte das Ailinger Schalmeienorchester unter der Leitung von Zunftmeister Michael Boch, der vor der Pause als Playback-Clown einen Überraschungsauftritt hatte. Beeindruckend war die Vielzahl der Beiträge aus eigenen Reihen der Seniorenschaft. Einziger Wermutstropfen der Vorführungen: viel Verbesserungsbedarf bei der Technik, was kaum dem Rotachhallenzustand zuzuschreiben war.
Fasnetsfreuden: Fast alle Besucher hatten sich verkleidet. Einige
Seniorinnen waren im gemeinsam passenden Häs erschienen, fesch zurechtgemacht. „Die Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen“, erläuterte eine – und eine andere Besucherin lobte „Tolles Programm – Leute treffen, feiern und Polonaise oder Tanz – das ist für uns ein Muss.“Tatsächlich wurde nicht nur fleißig geschunkelt und mit Polonaisen durch den Saal gezogen, auch die Tanzfläche füllte sich rasch bei jeder sich bietenden Gelegenheit – besonderes zum Ausklang des bestens gelungenen Seniorenfasnetsnachmittags.