Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Towerstars gewinnen ihr erstes Endspiel
Ravensburg setzt sich in der DEL2 bei den Heilbronner Falken mit 5:2 durch – Am Sonntag sehen sich beide Teams schon wieder
HEILBRONN (tk) - Im Kampf um die Qualifikation zu den Play-offs – oder Vermeidung der Abstiegsrunde – haben sich die Ravensburg Towerstars am Freitagabend eminent wichtige drei Punkte geholt. Nach einer über weite Strecken guten Leistung gewannen die Towerstars das DEL2Spiel bei den Heilbronner Falken mit 5:2. Zwei späte Treffer ins leere Heilbronner Tor sorgten für die endgültige Entscheidung.
Durch den Sieg rutschte Ravensburg in der Tabelle einen Platz nach oben auf Rang acht. Schon am Sonntag (18.30 Uhr, CHG-Arena) stehen sich beide Mannschaften in Ravensburg wieder. Da können die Towerstars einen weiteren Schritt Richtung Play-offs gehen. Mit einem Auftritt wie am Freitag ist auch dann einiges drin für den Meister.
Oft setzten die Towerstars am Freitag konsequent das um, was Trainer Rich Chernomaz gefordert hatte. Die Ravensburger brachten viele Scheiben Richtung Heilbronner Tor, sie machten Druck, sie suchten den Abschluss. Diese gute Phase hatte direkt nach dem 1:0 in der 13. Minute durch Robin Just begonnen – woran die Falken aber entscheidenden Anteil hatten, denn sie ließen den Towerstars-Stürmer zentral vor dem Tor unbedrängt abschließen.
Doch es gab vor allem im ersten Drittel auch andere Phasen. Jene, in denen den Towerstars wieder einmal die Ideen zu fehlen schienen. Phasen, in denen sie unter Druck gerieten. Etwa in der neunten Minute, als Dylan Wruck den Puck klasse in den Lauf von Bryce Gervais spielte, doch der scheiterte an Marco Wölfl. Der Towerstars-Goalie reagierte auch stark, als Bronson Maschmeyer aus kurzer Distanz abzog, auch gegen Jordan Samuels-Thomas hielt Wölfl in Unterzahl klasse. Doch die Heilbronner blieben an der Scheibe, mit viel Übersicht passte Davis Koch zu Kevin Maginot, der das 1:1 erzielte.
Dennoch: Die Towerstars zeigten ein gutes Auswärtsspiel. Sie standen meist sicher in der Verteidigung und kombinierten sich immer wieder gut ins Angriffsdrittel. Als Marcus Götz wegen absichtlichen Verschiebens des Tors auf die Strafbank musste, gingen die Towerstars zum zweiten Mal in Führung. Der Puck kam über Andreas Driendl und Shawn O’Donnell zu Vincenz Mayer, der zum 2:1 einnetzte. Doch wieder kamen die Falken in Überzahl zurück. Die Strafe gegen Driendl überstanden die Ravensburger noch, als Jared Gomes draußen saß, nutzte Ian Brady seinen
Platz zum 2:2. Wölfl zeigte weitere gute Paraden – auch sonst ließen sich die Towerstars das erneute Tor in Unterzahl nicht anmerken.
In der 33. Minute legten die Gäste schließlich zum dritten Mal vor. Sören Sturm brachte die Scheibe von der rechten Bande vors Tor, dort hielt Driendl den Schläger hin –3:2. Die mitgereisten Towerstars-Fans, darunter die derzeit in der Ravensburger Halle nicht geduldete B1Crew, durften feiern. Sie machten aber auch klar, wen sie als Schuldigen der schwachen Saison und der Stadionverbote ausgemacht haben. „Schan muss weg“stand auf einem Banner, das die Anhänger der Towerstars im zweiten Drittel präsentierten. Nur für den Freitagabend gesehen passte es für die Ravensburger aber sportlich.
Angesichts des Sieges der Lausitzer Füchse gegen den EC Bad Nauheim hatten die Towerstars Punkte in Heilbronn aber auch bitter nötig. Das erste Augenmerk der Ravensburger galt nun der Defensivarbeit, die Falken versuchten natürlich, den Druck zu erhöhen. Doch die Towerstars konnten sich auf einen starken Wölfl verlassen. Ravensburg schaffte es dann, das Spielgeschehen wieder mehr Richtung Falken-Tor zu verschieben und überstand – vorentscheidend – eine weitere Unterzahlsituation. Mit viel Willen stemmten sich die Towerstars dagegen. Die
Treffer von Robin Just und Thomas Merl brachten dann endgültig die drei Punkte – und viel Erleichterung.
– Tore: 0:1 Robin Just (12:44, Gams, Koskiranta), 1:1 Kevin Maginot (19:13 ÜZ, Koch), 1:2 Vincenz Mayer (21:22 ÜZ, Driendl, O’Donnell), 2:2 Ian Brady (28:22 ÜZ, Wruck), 2:3 Andreas Driendl (32:48, Sturm), 2:4 Robin Just (58:04 empty net, Mayer), 2:5 Thomas Merl (59:35 empty net). – Strafminuten: Heilbronn 8, Ravensburg 12. – Zuschauer: 1960.