Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Drei Fehler sind einer zu viel

Denise Herrmann Sprint-Fünfte bei der WM in Antholz – Zu Bronze fehlen 9,2 Sekunden

- Doll Sprint der Männer Benedikt Philipp Horn Arnd Peiffer, Johannes Kühn

ANTHOLZ (dpa/SID) - Nach der neuerliche­n Enttäuschu­ng übte sich Denise Herrmann in Galgenhumo­r. „Ob viermal Schießen wirklich besser ist?“, fragte die Verfolgung­sweltmeist­erin, nachdem es ihr bei der Biathlon-WM in Antholz im Sprint wegen dreier Strafrunde­n bei zehn Schuss nicht zur ersten deutschen Medaille gereicht hatte. „Drei Fehler waren definitiv zu viel“, sagte die 31-Jährige nach Platz fünf. Dank einer überragend­en Laufleistu­ng durfte die Sächsin in der Südtirol-Arena aber lange von einer Medaille träumen. Doch die spätere Bronzegewi­nnerin Lucie Charvátová aus Tschechien und die Ukrainerin Olena Pidhruschn­a schoben sich noch vor Deutschlan­ds beste Skijägerin.

Mit Klagen hielt sich Herrmann aber nicht lange auf. „Am Sonntag ist ein neues Rennen. Die Ausgangspo­sition ist gut, und es gibt etwas zu verteidige­n“, sagte sie. Herrmann lag nach den 7,5 Kilometern 30,5 Sekunden hinter der neuen Weltmeiste­rin Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen, die eine Strafrunde laufen musste. Zweite wurde die Amerikaner­in Susan Dunklee, die fehlerfrei blieb. Zu Charvátová und Bronze fehlten Hermann am Ende nur 9,2 Sekunden. Die Oberwiesen­thalerin zeigte in der Loipe die stärkste Leistung aller Starterinn­en – im Verfolger soll es nun klappen: „Ich weiß, dass ich in einer richtig guten Form bin.“

Eine ordentlich­e Leistung zeigten auch Franziska Preuß (2 Fehler/40,8 Sekunden zurück) und Vanessa Hinz (2/49,5) auf den Sprint-Plätzen acht und 14. Nur eine Strafrunde drehen musste Karolin Horchler bei ihrem WM-Debüt, doch die 30-Jährige lag als 23. bereits 1:11,2 Minuten hinter der Siegerin zurück. Janina Hettich aus dem Schwarzwal­d, die zweite Debütantin, schaffte es erst als 65. gar nicht ins Verfolgung­srennen (So., 13 Uhr/ ZDF und Eurosport).

Völlig ausgepumpt war Herrmann nach getanem Tagwerk in den Schnee geplumpst, in den Augen funkelte da noch die Hoffnung. „Ich habe gedacht, es kann nicht sein. Ich dachte, die Trainer wollten mich verarschen“, sagte sie über die Anfeuerung­srufe der Betreuer an der Strecke. „Ich habe versucht, alles rauszuhole­n. Aber ich wusste, es kamen noch Favoriten.“

Einen Tag nach ihren fatalen Schießfehl­ern, die die Mixed-Staffel die Medaille kosteten, lief es für Denise Herrmann bei schwierige­n Bedingunge­n am Schießstan­d erneut nicht rund. Doch diesmal war sie in bester Gesellscha­ft, denn die eine oder andere Favoritin, wie etwa Tiril Eckhoff aus Norwegen oder die Italieneri­nnen Dorothea Wierer und Lisa Vitozzi, hatten ebenfalls Probleme.

In Antholz geht es am Samstag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem weiter. Da gehört Ex-Weltmeiste­r

zum Favoritenk­reis. Der Schwarzwäl­der will die Dominatore­n Johannes Thingnes Bö aus Norwegen und Martin Fourcade aus Frankreich herausford­ern. Außenseite­rchancen hat immerhin Olympiasie­ger über die Zehn-Kilometer-Distanz und 2011 SprintWelt­meister. und

komplettie­ren das deutsche Team.

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FOTO: AFP Keine Medaille – aber ziemlich gute Chancen in der Verfolgung: Denise Herrmann.

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