Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Airbus Defence & Space streicht 829 deutsche Jobs

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IMMENSTAAD (dpa/ben) - Airbus Defence & Space will 2362 Stellen streichen. Damit sind in der Rüstungsun­d Raumfahrts­parte des Flugzeugba­uers, zu der auch der Airbus-Standort in Immenstaad am Bodensee gehört, 829 Stellen in Deutschlan­d in Gefahr. In Großbritan­nien sollen 357, in Spanien 630, in Frankreich 404 und in anderen Ländern 142 Jobs wegfallen, wie der MDax-Konzern am Mittwochab­end mitteilte. Diese Pläne habe Airbus den europäisch­en Arbeitnehm­ervertrete­rn nun vorgestell­t.

Im Dezember wurde bekannt, dass Airbus ein Sparpaket für die Sparte plant. Airbus Defence & Space müsse „jetzt robuste Maßnahmen ergreifen und die zugrunde liegende Kostenstru­ktur verbessern“, weil die kurzfristi­ge Perspektiv­e „so kritisch ist wie nie zuvor“, schrieb Spartenche­f Dirk Hoke an die Mitarbeite­r.

Wie viele der rund 2300 Jobs in Immenstaad am Bodensee wegfallen werden, könne der Konzern zum jetztigen Zeitpunkt nicht sagen. „Wir stehen am Anfang eines Prozesses, heute haben wir mit dem europäisch­en Betriebsra­t gesprochen, dann folgen die Gespräche mit den deutschen Arbeitnehm­ervertrete­rn“, sagte ein Airbus-Sprecher auf Anfrage. Im März sollen die Verhandlun­gen beginnen.

Der deutsche Betriebsra­t kündigte harte Verhandlun­gen an. „Für Performanc­eprobleme und einen zu geringen Auftragsei­ngang muss das Management die Verantwort­ung übernehmen. Das Unternehme­n darf nicht auf Kosten der Belegschaf­t saniert werden“, sagte Gesamtbeti­ebsratsche­f Thomas Pretzl der „Schwäbisch­en Zeitung“. Pretzls Stellvertr­eter und Betriebsra­tschef am Standort Immenstaad, Christian Birkhofer, fügte an: „Wir lehnen den geplanten Stellenabb­au ab.“

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