Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Pfadfinder-Leiter verurteilt nach Kindesmiss­brauch

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FREIBURG (dpa) - Wegen hundertfac­hen sexuellen Kindesmiss­brauchs ist ein ehemaliger Betreuer von Pfadfinder­n zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zudem ordnete das Landgerich­t Freiburg anschließe­nde Sicherungs­verwahrung an. An zwei der vier Opfer soll der 42-Jährige zudem insgesamt 18 000 Euro Schmerzens­geld bezahlen. Der ehemalige Leiter einer evangelisc­hen Pfadfinder­gruppe in Staufen bei Freiburg hatte sich nach Überzeugun­g des Gerichts von Januar 2010 bis August 2018 an vier Jungen vergangen. Diese waren zum Zeitpunkt der Taten sieben bis vierzehn Jahre alt. Der frühere Mitarbeite­r der evangelisc­hen Kirche habe die Taten vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlich­keit gestanden, sagte der Vorsitzend­e Richter. Er habe sich des Kindesmiss­brauchs in 124 Fällen schuldig gemacht. Da von ihm eine Gefahr für die Allgemeinh­eit ausgehe, sei Sicherungs­verwahrung angeordnet worden. Von 1999 bis 2011 war der Kirchenmit­arbeiter mit drei Jahren Unterbrech­ung Gruppenlei­ter der evangelisc­hen Pfadfinder­gruppe in Staufen. Dort habe er zwei der Opfer kennengele­rnt. Zu den beiden anderen Jungen habe er Kontakt über Freizeitak­tivitäten sowie auf einem Campingpla­tz gehabt. Die Polizei hatte den 42 Jahre alten Deutschen Ende Februar 2019 festgenomm­en. Wegen Kindesmiss­brauchs stand der nun Verurteilt­e schon einmal vor Gericht. 2004 bis 2007 wurde gegen ihn laut Staatsanwa­ltschaft wegen des Verdachts des Kindesmiss­brauchs ermittelt. Es habe damals jedoch Aussage gegen Aussage gestanden, das Landgerich­t Freiburg sprach den Mann in einem Berufsverf­ahren rechtskräf­tig frei.

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