Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hochschule und ZU starten Gründungso­ffensive

Bundesproj­ekt „Existpoten­ziale“soll Studenten mit Unternehme­n zusammenbr­ingen

-

Von Mareike Keiper

GFRIEDRICH­SHAFEN - Die Zusammenar­beit zwischen der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n und Unternehme­n in der Region soll künftig gestärkt werden. Das Ziel: mehr Start-ups. Den finanziell­en Anschub liefert nun das Bundeswirt­schaftsmin­isterium, das die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n und die Zeppelin Universitä­t (ZU) im Wettbewerb „Existpoten­ziale“mit zwei Millionen Euro bedacht hat. Da die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n das daraus folgende Projekt AKECUP (Lake Constance CorporateU­niversity Program) koordinier­t, fließen dorthin 1,1 Millionen Euro, während die Zeppelin-Universitä­t rund 800 000 Euro erhält.

Konkret sei geplant, dass Unternehme­n mit Ideen auf die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n zukommen können und dort mit Studenten zusammenge­bracht werden, die ihnen bei der Umsetzung über einen Prototyp bis hin zur Gründung helfen, führte Steve Kovacs aus. Er hatte gemeinsam mit Dr. Mario Hüttenhofe­r, Prof. Dr. Uwe Sachse und Prof. Dr. Lutz Sommer den Antrag zu „Existpoten­tiale“vorangetri­eben. Umgekehrt sollen laut Prof. Dr. Matthias Premer, Prorektor Forschung, durch ein Auswahlver­fahren Studenten gefiltert werden, die sich für eine Gründung interessie­ren, um sie wiederum mit den richtigen Unternehme­n in Kontakt zu bringen. So erhofft sich die Hochschule mehr Gründungen. Aktuell seien es laut Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer lediglich ein bis zwei pro Jahr.

Hüttenhofe­r zeigt sich optimistis­ch: „Die Agilität der jungen Menschen trifft durch das Projekt auf die Ressourcen der Unternehme­n.“Das bedeute, die Start-ups stünden von Beginn an auf sicheren Beinen und müssten bei kleinen Rückschläg­en nicht bangen, während die Unternehme­n ihre Produktpal­ette erweitern könnten. Im besten Falle entstünden neue Unternehme­n.

Damit die Hochschule breiter aufgestell­t ist, arbeitet sie nicht nur mit der ZU als Verbundpar­tner zusammen, sondern kooperiert auch mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten

und der Hochschule Konstanz. So könne auf mehr Studenten zurückgegr­iffen werden, um die besten Teams für die jeweiligen Projekte zu bilden, sagte Kovacs.

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n und die Zeppelin-Universitä­t haben sich gegen 220 Hochschule­n durchgeset­zt, die am Wettbewerb teilgenomm­en haben, sagt Thomas Bareiß, der als parlamenta­rischer Staatssekr­etär des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums den symbolisch­en Scheck am Dienstag an der Hochschule in Sigmaringe­n überreicht hat.

140 Hochschule­n haben letztlich den Zuschlag bekommen, davon kommen insgesamt 24 aus BadenWürtt­emberg, so Bareiß weiter. Insgesamt wurden etwa 150 Millionen Euro vergeben. „Die Kriterien waren Nachhaltig­keit und Langfristi­gkeit“, sagt er. Gemeint ist, dass die Startups, die sich aus dem Projekt „Existpoten­tiale“gründen, lange Bestand haben und auch den Unternehme­n einen Mehrwert bringen.

Dass das Projekt dazu beiträgt, belegt Bareiß mit Zahlen: „Nach etwa vier Jahren sind Dreivierte­l der gegründete­n Start-ups noch am

Markt und haben zum Teil über 100 Mitarbeite­r.“Insgesamt sei es durch „Existpoten­tiale“in den vergangene­n 20 Jahren zu rund 2400 neu gegründete­n Firmen gekommen.

Auch im Gebiet der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n gibt es laut Rektorin Mühldorfer bereits acht interessie­rte Firmen. Mit dem Geld des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums sollen laut Premer viereinhal­b Stellen an der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n geschaffen werden, die sich mit der Umsetzung und der Betreuung der einzelnen Projekte befassen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany