Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Rat stimmt für dritten Grundschulstandort
SPD- und CDU-Fraktion sprechen sich dagegen aus
MARKDORF (bw) - Mit 14 Stimmen, von Umweltgruppe, vier Freien Wählern, FDP und Bürgermeister hat der markdorfer Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag dafür gestimmt, aufgrund der vorliegenden Grundschul-Konzeption einen dritten Grundschulstandort in Markdorf umzusetzen. In einer weiteren Sitzung, wahrscheinlich nach der Sommerpause, soll über den Standort der neuen Schule entschieden werden. SPD und CDU-Fraktion sprachen sich gegen den dritten Standort aus. Vor einer endgültigen Entscheidung sollen nochmals die Kosten von Sporthalle und Sanierung der JakobGretser-Schule ermittelt werden, zudem wie sich die Schülerzahlen entwickeln.
Seit sechs Jahren wird über Umbau, Ausbau und Sanierung der Jakob-Gretser-Schule (JGS) diskutiert, begonnen hat es mit der Planung für eine neue Sporthalle. Zwischenzeitlich hat die Schule ein neues pädagogisches Konzept, einschließlich der Ganztagsbetreuung, erarbeitet. Die Kosten für die Realisierung steigerten sich, auch aufgrund der notwendigen Gründungsarbeiten, auf rund 28 Millionen Euro. Zudem sollte die Grundschule Leimbach auf zwei Züge erweitert werden, hierfür wurden über sieben Millionen Euro errechnet. Aufgrund der gestiegenen Kosten und fehlender Erweiterungsmöglichkeiten, wurde die Verwaltung mit der Prüfung eines dritten Schulstandortes beauftragt.
Die vier Standorte stellte Architekt Tobias Müller vom Planungsbüro MMP in Uhldingen-Mühlhofen vor. Die Schwäbische berichtete bereits ausführlich über die vier Standorte am BZM, am Sportplatz und in den Öhmdwiesen. Alle vier Standorte sind geeignet. Das neue Konzept sieht vor, die JGS im Bestand zu sanieren und auf drei Züge zu reduzieren, die Schule in Leimbach bei 1,5 Zügen zu belassen, hier soll nur die Mensa erweitert und Raum für Betreuungsangebote geschaffen werden. Die neue Schule hat zwei Züge, dabei soll eine Erweiterung auf drei möglich sein. Für die neue Schule wird mit Kosten von etwa 11,4 Millionen Euro gerechnet, für Leimbach 1,9 Millionen Euro, für die Sanierung der JGS rund sechs Millionen Euro, die Baukosten für eine ZweifeldTurnhalle betragen etwa 4,7 Millionen Euro, sollten es zwei EinfeldHallen werden ist mit Kosten von 6,2 Millionen Euro zu rechnen. Dieses Konzept wäre deutlich günstiger als die bisherigen Planungen.
In der anschließenden Diskussion sprach sich Christiane Oßwald für die Umweltgruppe eindeutig für den dritten Standort aus, der eine schnelle Lösung möglich mache – an der JGS sowie in Leimbach. Zudem wachse Markdorf weiterhin, sodass mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen sei, zudem biete das Konzept die Möglichkeit auf kommende Veränderung beim Raumbedarf reagieren zu können. Die Unterlagen reichen nicht aus zur Entscheidung, erklärte Uwe Achilles. Dies gelte auch für die Kostendarstellung, zudem sei nicht klar ob das Regierungspräsidium einen dritten Standort genehmige. Gemeinsam beantragten SPD und CDU eine neue Kostenberechnung für die JGS und den Bau der Sporthalle. Ebenso müsste es pädagogisches Konzept für alle Standorte geben und der Bedarf sei anhand der Kinderzahlen zu ermitteln. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
Die Umsetzung des Konzeptes solle möglichst rasch angegangen werden, forderte Dietmar Bitzenhofer. Der dritte Standort bedeute höchste Flexibilität für die Zukunft stellte Rolf Haas fest. Nach einer Sitzungspause kündigte Bürgermeister Riedmann an, dass eine erneute Kostenermittlung für die JGS etwa drei Monate dauern werde, sodass diese nach der Sommerpause dem Gemeinderat vorgelegt werden können.