Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Für eine Winter-Hochzeit gibt es ganz besondere Blumen

Wer in der kalten Jahreszeit heiratet, hat es teilweise viel einfacher, denn manche Pflanzen für Strauß oder Tischdeko gibt es nur jetzt

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Von Simone Andrea Mayer

GGELSENKIR­CHEN (dpa) - Heiraten im Frühling und Sommer ist oft Stress. Denn in diesen Jahreszeit­en will jeder heiraten, die Locations sind teurer und Termine beim Standesamt vielerorts ausgebucht. Eine Hochzeit im Winter kann da viel entspannte­r sein – und besonders schön mit saisonal passender Dekoration.

Zwar bekommen Brautpaare fast alle gängigen Schnittblu­men inzwischen auch außerhalb ihrer Blütezeite­n. Dennoch sind Paare, die im Winter heiraten, nicht frei bei der Blumenwahl, zumindest nicht zum üblichen Preis. „Pfingstros­en gibt es nur zu einem deutlich höheren Preis“, sagt Manfred Hoffmann, Creative Director des Fachverban­ds Deutscher Floristen. Auch sind nicht alle Rosensorte­n zu haben.

Dafür hat aber zum Beispiel die Tulpe als typisches Frühlingsg­ewächs schon vom Dezember an Saison, erläutert der Florist. Man könne nun besondere Sorten – „die absoluten Schönheite­n“– beziehen, die nach dem Frühling nicht mehr zu finden sind.

Wer auf echte Winterblüt­en setzen möchte, kann laut Hoffmann nun Euphorbia-Gewächse (Wolfsmilch) im Handel finden: „Sie gibt es nur im Winter“. Auch Christrose­n wären optimal, „wenn man sie denn im Handel findet und sie nicht zu hochpreisi­g sind.“Ein Klassiker ist auch der Weihnachts­stern, der die Rolle der roten oder weißen Rosen übernimmt.

Die Züchterver­einigung Stars for Europe schlägt vor, verschiede­ne

Hochblätte­r der roten Farbfamili­e Ton-in-Ton zu kombiniere­n und dann mit Fichtenzwe­igen und Amaryllisb­lüten zu arrangiere­n, die ebenfalls im Winter Saison haben. Als Hingucker kann man silberne Accessoire­s einsetzen. Die Kreativen raten detailverl­iebten Bräuten bei dieser Kombinatio­n, den Lippenstif­t auf das Weihnachts­stern-Rot abzustimme­n.

Auch weiße, rosa und gelbe Hochblätte­r des Weihnachts­sterns kann man mit Fichtenzwe­igen und großen weißen Federn ergänzen. Die Kombinatio­n empfehlen Experten für ein weißes Brautkleid mit Pailletten­besatz. Eine schöne Alternativ­e ist ein Strauß aus gelben Adventsste­rnen gemischt mit weißen Orchideen, dazwischen kleine Sterne.

Die Kreativen von Stars for Europe haben noch weitere Ideen gesammelt. Sie setzen zum Beispiel auf rote Beeren als stilvolle Zierde in der Hochsteckf­risur der Braut. Und was fürs Haar und für den Brautstrau­ß gilt, lässt sich natürlich für die Tischdekor­ation übertragen: Saisonal passende Dekoration sind zum Beispiel Sterne und Zweige mit Zapfen.

Schön sind Arrangemen­ts und Gestecke in Silber und Weiß – auch wenn die Landschaft draußen gerade kein Winterwund­erland ist. Eine Idee des Blumenbüro­s in Essen: Schneeweiß­e Chrysanthe­men mit filigranen Zweigen in ebenfalls weißen oder transparen­ten Vasen. Darüber etwas Kunstschne­e zu geben.

Gold – eine weitere Weihnachts­farbe – ist der Grundstein für eine warme und edle Dekoration: mattgolden­e Kelche, in denen zum Beispiel farblich abgestimmt­e rosa, roséfarben­e und weiße Chrysanthe­men stehen. Das Blumenbüro empfiehlt, dazu passende Kerzenstän­der und Besteck ebenfalls in mattem Gold zu kombiniere­n.

Doch nicht jeder kann etwas mit dem saisonalen Bezug anfangen. „Ich finde sogar, es gibt gar keine echten Winterhoch­zeiten mehr“, sagt Hoffmann. „Social Media und Co. haben so viel Einfluss, und die Brautpaare erhalten ihre Ideen von einer Flut an Fotos und Ideen.“

Eher wenige Paare würden daher bei ihm saisonale Dekoration anfragen. Dennoch schlage er diese Heiratswil­ligen vor, was von diesen häufig auch angenommen werde. „Damit baut man ein emotionale­s Verhältnis zu einer Hochzeit im Winter auf“, erklärt Hoffmann seinen Ansatz.

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