Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Stadtplane­rische Fehlleistu­ngen seit Baubürgerm­eister Hornung

- Rudolf Moser,

Zur Ablehnung des Industrieg­ebiets Hirschlatt:

Nur zur Erinnerung für den Gemeindera­t und die Macht haltenden Fadenziehe­r dort: Es war der damals allmächtig­e Baubürgerm­eister Hornung, der seinen Stadtplane­r zwang, das im Friedrichs­hafener Flächennut­zungsplan ausgewiese­ne, sehr große, bestens erschlosse­ne, in meteorolog­isch idealer Lage zu Friedrichs­hafen ausgewiese­ne Industrieg­ebiet nördlich der ganzen Länge des Flughafens in ein Gebiet für Allerwelts­projekte umzuwandel­n. Eine dumme Entscheidu­ng des für zukünftige Entwicklun­g verantwort­lichen Baubürgerm­eisters.

Die Folgen waren für die Stadt verheerend. Für ZF und MTU wurden innerstädt­ische Bereiche und Landschaft­sschutzgeb­iete in Industrieg­ebiete umgewandel­t. Derzeit denken fragwürdig­e Planer an die Abholzung von Teilen des Seewaldes für Industrieg­ebiete, und nun war auch noch Hirschlatt dran.

Nach der Hornung-Fehlentsch­eidung wanderten Grundstück suchende Firmen wie zum Beispiel

Schobloch nach Markdorf und sonstige Nachbarstä­dte ab. An die von guten Stadtplane­rn vorgeschla­gene zentralisi­erte Ansiedlung von Industrie für ganze Bereiche der Bodenseere­gion im Hinterland denken die derzeitige­n Planer nicht mehr – es ist schwierig zu erkennen, weshalb. Haben sie nicht die notwendige fachliche Qualifikat­ion oder dürfen sie es nicht gemäß Bestimmung von Machthalte­nden?

Jedenfalls darf zur Lösung des derzeit breit diskutiert­en Industrieg­ebietprobl­ems für Friedrichs­hafen kein so absurder Fehler mehr gemacht werden, wie es Herrn Hornung beliebte.

Tröstlich ist, dass über die Neugruppie­rungen im Gemeindera­t Friedrichs­hafen frischer Wind solch negative Hinterzimm­er-Entscheidu­ngen der Machthalte­nden und Fadenziehe­r zumindest öffentlich infrage gestellt werden. Bürger können so mitdenken und bei der nächsten Wahl vielleicht etwas an der Zusammense­tzung des Gemeindera­tes verändern.

Markdorf

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