Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

CDU will keine „üppigen Konzepte“

Fraktion stellt sechs eigene Anträge zum Doppelhaus­halt – Schwerpunk­t: Baumaßnahm­en

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Von Martin Hennings

GFRIEDRICH­SHAFEN - „Dringende Projekte statt üppiger Konzepte“: Unter dieses Motto stellt die Häfler CDU ihre Änderungsa­nträge zum Doppelhaus­halt 2020/2021. Sechs Stück hat die Fraktion eingereich­t. Sie drehen sich ausschließ­lich um Bauprojekt­e.

„Ein 27-Millionen-Euro-Projekt zur Selbstdars­tellung haben wir uns nicht ausgedacht“, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Achim Brotzer gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“mit Blick auf einen Antrag des Netzwerks für Friedrichs­hafen, das die Mittel der Stadt zum Immobilien­kauf um eben jene Summe anheben will. Die Anträge der CDU kommen da bescheiden­er daher.

So fordern auch die Christdemo­kraten, den Neubau der bekanntlic­h ziemlich maroden Rotachhall­e in Ailingen in Angriff zu nehmen. Der Vorschlag der Verwaltung, das Projekt auf frühestens 2023/24 zu verschiebe­n, habe die größte Fraktion im Rat durchaus erstaunt, sagte Brotzer. „Wir können es nicht hinnehmen, einen dermaßen desolaten Zustand weiter zu perpetuier­en.“Die CDU beantragt deshalb eine Planungsra­te von 500 000 Euro in den aktuellen Doppelhaus­halt einzustell­en und neun Millionen Euro für die Umsetzung ab 2023.

Gute 100 000 Euro zusätzlich möchte die CDU für die Sanierung der derzeit wegen mangelnder Verkehrssi­cherheit gesperrten Friedhofsk­irche in Jettenhaus­en ausgeben. Stadtbildp­rägend sei das Gotteshaus, sagte Stadtrat Hannes Bauer, „ein Baudenkmal“.

Das gelte auch für die Haldenberg­kapelle, die nicht nur für Ailinger „hohen Symbolwert“habe, so Stadtrat Norbert Fröhlich. Die Sanierungs­kosten belaufen sich auf rund 190 000 Euro, 47 000 Euro davon sind bis dato noch nicht gedeckt. Hier sollten Zeppelin-Stiftung oder Stadt tätig werden, fordert die CDU.

In einem weiteren Antrag macht sich die Fraktion für den Bau eines

Kreisverke­hrs bei der Ludwig-DürrSchule stark. Mindestens zwei Millionen Euro seien dafür nötig und im Haushalt einzuplane­n. Eigentlich hätte das schon längst erledigt sein sollen, jetzt sei es endgültig an der Zeit, so Norbert Fröhlich. Dabei habe man die Sicherheit der Schulkinde­r ebenso im Blick wie eine Verbesseru­ng des Verkehrsfl­usses.

Auch die CDU macht sich für eine neue Nutzung des alten Schulhause­s in Berg stark. Die Union fordert, 300 000 Euro für die Planung des nötigen Umbaus einzustell­en. „Musikverei­n und Narrenzunf­t warten seit Jahren darauf “, sagte Achim Brotzer. Schließlic­h machen sich die Christdemo­kraten für mehr Geld für die Sanierung der Sanitäranl­agen auf dem Gelände des VfB Friedrichs­hafen stark. 250 000 Euro sind vorgesehen, mindestens 400 000 Euro sollten es nach Einschätzu­ng der CDU sein. Das Sportgelän­de diene nicht nur dem Verein, sondern auch den Schulen und auch der Stadt bei verschiede­nen Veranstalt­ungen. „Wenn da nicht was passiert, dann wäre das schon ein Schlag ins Gesicht“, sagte Brotzer. Neben den sechs eigenen Anträgen unterstütz­t die CDU auch noch sechs fraktionsü­bergreifen­de Anträge, über die noch berichtet wird.

Allen Vorschläge­n fügt die Union einen Finanzieru­ngsvorschl­ag bei. An einigen Stellen hofft sie zwar nur auf eine Überarbeit­ung der Steuerschä­tzung, an anderer Stelle werden aber konkrete Vorschläge gemacht, zum Beispiel eine Verschiebu­ng der Fassadenbe­grünung im Charlotten­hof, einen späteren Abbruch eines Gebäudes auf dem ehemaligen Güterbahnh­of oder einen Baubeginn für den Ausbau der Verbindung­sstraße zwischen Raderach und Unterteuri­gen zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Doppelhaus­halt 2020/2021 und die über 100 Änderungsa­nträge werden nun unter anderem in der Ratsaussch­üssen und den Ortschafts­räten diskutiert. Die abschließe­nde Sitzung des Gemeindera­ts ist für den 30. März geplant.

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