Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kuhfutter für einen Monat ist verdorben
Siloballen wurden aufgeschnitten – Landwirt lobt Belohnung für Hinweise aus
RAVENSBURG - Auf einer Wiese bei Schmalegg hat ein Unbekannter in der Nacht auf Dienstag die Folie von 31 Siloballen aufgeschnitten. Weil er das darin enthaltene Gras nun nicht mehr verwenden kann, hat Anton Lehner dadurch Futter für seine Kühe verloren. Er hofft, dass der Täter gefasst wird, und hat eine Belohnung ausgelobt.
„Die Siloballen standen auf unserer Wiese an der Straße“, sagt Anton Lehner. Am Montagabend sei noch alles in Ordnung gewesen. „Am Dienstagmorgen hat dann ein Autofahrer gesehen, dass die meisten Ballen aufgeschnitten waren, und hat uns Bescheid gegeben.“Er habe sofort die Polizei gerufen und Anzeige erstattet, berichtet Lehner. Die Beamten seien gekommen und hätten Fotos gemacht. Sie hätten ihm jedoch keine große Hoffnung gemacht, dass der Täter gefasst wird. „Wahrscheinlich ist das mitten in der Nacht passiert“, vermutet er. Weil ihm Schaden entstanden ist, hat er nun eine einmalige Belohnung in Höhe von 2000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters führen.
In den Siloballen befindet sich gemähtes Gras, das mit Folie umwickelt wird. Da es luftdicht verschlossen ist, beginnt das Gras zu vergären, wird haltbar und dient im Winter als Futter für die Tiere. Durch die bis zu 60 Zentimeter langen Schnitte in den Folien gelange nun Sauerstoff an das Gras, erklärt Anton Lehner. Dieses fange an zu schimmeln und sei nicht mehr verwendbar. Das Futter aus den beschädigten Ballen hätte einen Monat für seine 30 Mutterkühe gereicht, sagt der Nebenerwerbslandwirt. Stattdessen müsse er es nun entsorgen – „entweder es kommt in eine Biogasanlage oder auf den Misthaufen“. Inklusive Entsorgung sei ihm Schaden in Höhe von 2000 bis 2500 Euro entstanden.
Nun müsse er schauen, ob das Futter, das er noch hat, über den Winter reicht. Dies hänge davon ab, wann die Kühe wieder auf die Weide können. „Im Zweifel müssen wir Tiere verkaufen“, sagt Anton Lehner. Denn er hat einen Biobetrieb und kann nicht jedes Futter zukaufen. Was geschehen ist, mache ihn sehr betroffen. „Es ist feige und hinterhältig, sich bei Nacht anzuschleichen und die Futtervorräte zu vernichten.“