Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neuer patzt, Lewandowsk­i trifft

Der FC Bayern tut sich beim 3:2 gegen kampfstark­e Paderborne­r bis zur 88. Minute schwer

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MÜNCHEN (SID/dpa) - Manuel Neuer patzte schwer, doch auf Doppelpack­er Robert Lewandowsk­i war mal wieder Verlass: Der polnische Torjäger hat Bayern München nach einem ernüchtern­den Auftritt mit seinem Last-Minute-Treffer beim 3:2 (1:1) gegen den SC Paderborn die Generalpro­be für den Champions-League-Kracher gegen den FC Chelsea gerettet. Lewandowsk­i erzielte in der 88. Minute das Siegtor, zuvor hatten Serge Gnabry (25.) und abermals Lewandowsk­i (70.) die Bayern vier Tage vor dem Achtelfina­lhinspiel in London zweimal in Führung gebracht. Doch Dennis Srbeny nach Neuers Stellungsf­ehler (44.) und Sven Michel (75.) glichen jeweils aus. Auch beim 2:2 sah Neuer nicht gut aus, als er einen Schuss vor Michels Füße abklatscht­e.

Trainer Hansi Flick änderte angesichts der Sperren von Jérôme Boateng und Benjamin Pavard erstmals sein bewährtes System: Die Abwehr mit Joshua Kimmich, David Alaba und Lucas Hernandez agierte als Dreierkett­e. Auf den Halbpositi­onen sollten Alvaro Odriozola und Alphonso Davies für Schwung sorgen, was nur bedingt gelang. Zumindest anfangs zeigte Odriozola seine offensiven Qualitäten, Lewandowsk­i vergab nach Flanken des Spaniers (8., 14.). Doch das waren bis zur Führung die einzigen Gelegenhei­ten der zwar überlegene­n, aber zu ungenauen Münchner gegen gut organisier­te Gäste. Erst Gnabry brach in seinem 100. Bundesliga­spiel nach Zuspiel von Corentin Tolisso den Bann, als er sich auf engstem Raum gegen drei Paderborne­r durchsetzt­e und traf. Tolisso durfte anstelle Leon Goretzkas ran, der wegen muskulärer Probleme passen musste.

Unmittelba­r vor der Pause spielten die Bayern bei einem der wenigen SC-Gegenstöße auf Abseits, übersahen aber Srbeny. Neuer versuchte zu retten, war beim Herauslauf­en aber zu zögerlich – 1:1. „Ich hatte Respekt davor, ihn umzuhauen, weil das eine Rote Karte nach sich zieht. Ich hatte das Gefühl, dass er vor mir an den Ball kommt“, sagte er über die Szene. „Darum sieht es so aus. Das gehört zu meinem Spiel dazu und passiert halt.“Trainer Hansi Flick zollte dem Gegner derweil Respekt: „Paderborn hat uns absolut gefordert bis zum Letzten.“Zur Willensstä­rke der Gäste kam ein starker Torwart: Der gebürtige Münchner und Ex-Bayer Leopold Zingerle parierte in Halbzeit zwei mehrmals brillant – bis zum doch bitteren Ende.

München: Neuer - Kimmich, Alaba, Hernandez - Odriozola (63. Coman), Thiago, Tolisso (87. Zirkzee), Davies - Coutinho (69. Müller), Gnabry - Lewandowsk­i. –

Paderborn: Zingerle - Jans, Strohdiek, Schonlau, Holtmann (29. Jastrzembs­ki) - Gjasula, Vasiliadis Pröger, Srbeny (81. Fridjonsso­n), Antwi-Adjei - Mamba (53. Michel). – Tore: 1:0 Gnabry (25.), 1:1 Srbeny (44.), 2:1 Lewandowsk­i (70.), 2:2 Michel (75.), 3:2 Lewandowsk­i (88.). – Zuschauer: 75 000 (ausverkauf­t). – Beste Spieler: Lewandowsk­i, Gnabry; Zingerle, Srbeny.

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FOTO: JAN HUEBNER/EDUARD MARTIN/IMAGO IMAGES Der Moment vor dem 1:1: Bayern-Schlussman­n Manuel Neuer verliert den Zweikampf mit Paderborns Dennis Srbeny.

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