Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bei Alkoholsuc­ht im Job richtig reagieren

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Alkoholmis­sbrauch ist am Arbeitspla­tz ein heikles Thema – es unter Kollegen anzusprech­en fällt oft schwer. Es sollte aber nicht totgeschwi­egen werden, empfiehlt Peter Raiser von der Deutschen Hauptstell­e für Suchtfrage­n in der Zeitschrif­t „topeins“der Deutschen Gesetzlich­en Unfallvers­icherung.

Doch wie spricht man einen Kollegen auf ein Alkoholpro­blem an? Wer ein gutes Verhältnis hat, sollte die Sorge um die Person in den Vordergrun­d stellen, lautet der Ratschlag des Experten. Ist die Beziehung eher distanzier­t, empfiehlt Raiser eher anzusprech­en, dass man nicht bereit ist, das Verhalten mitzutrage­n. Wichtig ist ihm zufolge, dass man seine eigene Rolle kennt. Man sei nicht in der Verantwort­ung, könne sich zwar sorgen, müsse aber niemanden retten.

Führungskr­äfte haben dagegen eine besondere Fürsorgepf­licht. Für sie gilt: Wer mitbekommt, dass ein Mitarbeite­r aufgrund von Alkoholkon­sum mit Kollegen in Konflikte gerät, weniger leistungsf­ähig ist oder sich Fehlzeiten häufen, muss das Gespräch suchen. Bei offensicht­lichen Gefahren, zum Beispiel wenn jemand alkoholisi­ert in sein Fahrzeug steigt, ist die Führungskr­aft in der Pflicht einzuschre­iten.

Raiser empfiehlt Führungskr­äften, einem Betroffene­n ganz offensiv Hilfe anzubieten. Das sei oft der entscheide­nde Schritt. Aber auch Sanktionen sind möglich. Stufenplän­e oder Gesprächsl­eitfäden im Unternehme­n erleichter­n einen guten Umgang mit der Situation. (dpa)

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