Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
174 Mitarbeiter wechseln an den See
Krankenhaus 14 Nothelfer: Teile des Personals wandern nach Friedrichshafen ab
FRIEDRICHSHAFEN/WEINGARTEN - Insgesamt 174 Mitarbeiter sind bis jetzt vom Weingartener Krankenhaus 14 Nothelfer ans Friedrichshafener Klinikum gewechselt. Der Medizin-Campus Bodensee (MCB) spricht von 20 Ärzten, 63 Pflegekräften und 91 Mitarbeitern aus anderen Berufsgruppen, die einen Übernahmevertrag angenommen haben. Lediglich sieben Mitarbeiter gehen zur dritten MCB-Klinik nach Tettnang.
In Weingarten hat sich durch die Schließung der wichtigsten Abteilungen die Zahl der Mitarbeiter am Standort beinahe halbiert. Waren es bislang 394, sind es nun noch 220 Mitarbeiter, wovon aber nur 150 Vollzeitkräfte sind.
„Da unsere drei Kliniken gesellschaftsrechtlich drei eigenständige GmbHs sind, bedeuteten die Umstrukturierungen am Krankenhaus 14 Nothelfer für manchen Mitarbeiter formell einen Wechsel des Arbeitgebers“, erklärt Susan Würzner, Leiterin der Personalabteilung des MCB. Dabei betont der MCB, dass allen Mitarbeitern ein neues Jobangebot gemacht wurde. Die Arbeitsplatzgarantie im Verbund war schon bei der Ankündigung, dass viele wichtige Abteilungen wie die Innere Medizin, die Notaufnahme und die
Geburtshilfe zum Jahreswechsel geschlossen werden, Mitte Oktober hervorgehoben worden.
Dennoch weiß auch der MCB, dass den Mitarbeitern durch den straffen Zeitplan einiges zugemutet wurde. „Wir waren und sind uns der engen Taktung bewusst. Jedoch waren auch wir bei diesem Umstrukturierungsprozess sowohl an gesellschaftsrechtliche, betriebsverfassungsrechtliche als auch arbeitsrechtliche Fristen gebunden“, sagt
Würzner, die aber zufrieden mit der Umsetzung ist.
„Alle Beteiligten mussten und haben mit einem hohen Maß an Engagement und Verantwortung alles darangesetzt, um diesen Zeitplan einzuhalten. Und auch die Mitarbeiter am Krankenhaus 14 Nothelfer Weingarten haben mit uns in Anbetracht dieser Situation wirklich gut kooperiert.“Alle Mitarbeiter, die zum Jahreswechsel betroffen waren, hätten rechtzeitig ihre neuen Verträge erhalten. „Jedem Mitarbeiter, auf den die mit dem Betriebsrat vereinbarten Regelungen zutrafen, gingen die Verträge im Dezember zu“, sagt
Würzner. Auch seien keine Abfindungen gezahlt worden. Mit Mitarbeitern, die selbst kündigen wollten, seien individuelle Auflösungsverträge vereinbart worden. Letztlich habe es 49 Auflösungen bzw. Kündigungen durch Arbeitnehmer gegeben.
Doch könnten es noch mehr werden. Denn bis heute haben sich laut MCB noch nicht alle betroffenen Mitarbeiter entschieden. Der MCB hat 275 sogenannte Überleitungsverträge an die Mitarbeiter verschickt, 181 davon wurden bisher unterzeichnet und zurückgeschickt. „Spätentschlossene haben noch bis zum Jahresende 2020 die Möglichkeit, ihren Überleitungsvertrag zu unterschreiben und damit ihr Arbeitsverhältnis vertraglich mit dem Klinikum Friedrichshafen über die Interimsphase hinaus fortzusetzen“, erklärt Würzner. „In den kommenden Wochen wird mit den Mitarbeitern gesprochen, um ihnen eine langfristige berufliche Perspektive im MCB aufzuzeigen, um zu erfahren, an welchem Standort und in welchem Bereich sie eingesetzt werden möchten.“
Alle Geschichten rund um das Krankenhaus 14 Nothelfer in Weingarten gibt es auch online unter: www.schwäbische.de/14nothelfer