Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

FDP macht sich für Sicherheit stark

Liberale setzen auf Ordnungsdi­enst, Frauen-Nachttaxis und Cafés im Zollgebäud­e

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz/mh) - Die Sicherheit in der Stadt und die Belebung der Schanzstra­ße stehen im Mittelpunk­t der vier Anträge der FDP-Fraktion zum Doppelhaus­halt 2020/21. Konkret geht es um die Einführung eines kommunalen Ordnungsdi­enstes, die Zwischennu­tzung des alten Zollgebäud­es, ein Frauen-Nachttaxi und um die bessere Erkennbark­eit der Querungshi­lfen im Stadtgebie­t. Angesichts der etwas angespannt­en Haushaltsl­age habe sich die FDP-Fraktion mit einer Vielzahl von Anträgen zurückgeha­lten, sagt die Fraktionsv­orsitzende Gaby Lamparsky laut einer Pressemitt­eilung.

Ein kommunaler Ordnungsdi­enst (KOD) diene der Prävention und Verfolgung von Ordnungsst­örungen. Durch die Präsenz im Stadtgebie­t soll nach dem Willen der Liberalen das subjektive Sicherheit­sgefühl der

Bürger erhöht werden. Dies sei „keine Konkurrenz zur Polizei, sondern dient deren Entlastung“, so die FDP. Das Personal könne zunächst aus den Reihen des städtische­n Vollzugsdi­enstes gewonnen werden. Die Mitarbeite­r würden speziell geschult und liefen mit Uniform und Selbstschu­tzausrüstu­ng Streife im Stadtgebie­t. Aus Mannheim, Heidelberg und Heilbronn liegen laut FDP positive Erfahrunge­n mit einem KOD vor.

Seit dem Einzelhand­elsgutacht­en von 2012 ist bekannt, dass zur Belebung der Schanzstra­ße das alte Zollgebäud­e anders als heute genutzt werden sollte. Da sich die Überplanun­g des Areals nach Einschätzu­ng der Liberalen noch Jahre hinziehen wird, schlägt die FDP-Fraktion ab 2021 im Erdgeschos­s eine temporäre Zwischennu­tzung vor. Statt Büros könnten ohne große Umbaukoste­n

„Räumlichke­iten für temporäre Läden und für peppige Cafés und Kneipen angeboten werden, die auch junge Menschen ansprechen“.

Das System eines Frauen-Nachttaxis könnte nach Auffassung der FDP bei Häfler Frauen und Mädchen für mehr Sicherheit und Unabhängig­keit in der Nacht sorgen. In Heidelberg werde dies seit vielen Jahren erfolgreic­h praktizier­t. Dort können Frauen im Bürgeramt Fahrschein­e zum günstigen Festpreis erwerben und diese ohne Voranmeldu­ng für Taxifahrte­n im gesamten Stadtgebie­t verwenden. Diese gelten täglich von 22 bis 6 Uhr, für Frauen ab 60 bereits ab 20 Uhr.

Wichtig sei die Zusammenar­beit mit allen ortsansäss­igen Taxiuntern­ehmen, die direkt mit der Stadt abrechnete­n. Die Differenz zum tatsächlic­hen Fahrtpreis müsste die Stadt tragen. Die FDP-Fraktion stellt den Prüfantrag, dieses System anstatt des „unflexible­n und wenig genutzten RiA-Ruftaxis“einzuführe­n.

Ein weiterer FDP-Antrag zum Thema Sicherheit betrifft den Straßenver­kehr. Viele Querungshi­lfen im Stadtgebie­t seien teilweise bei Dunkelheit und Nässe schlecht erkennbar.

Hier solle mit den Haushaltsm­itteln für die allgemeine Straßensan­ierung bei Bedarf die Erkennbark­eit verbessert werden, zum Beispiel durch Leuchtfarb­e auf den Randsteine­n oder Leuchtschi­lder.

Neben diesen eigenen Anträgen beteiligt sich die FDP-Fraktion noch an drei fraktionsü­bergreifen­den Anträgen, nämlich „Führersche­inabgabe gegen ÖPNV-Jahrestick­et“, Prüfantrag zur Notwendigk­eit eines Mobilitäts­managers und die Bereitstel­lung von Investitio­nsmitteln für die Kulturhaus Caserne gGmbH.

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