Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Was im Februar 1970 sonst noch passiert ist
GJörg Landerer verlässt nach 16 Jahren den Stadtrat, auf ihn folgt Walter Dannecker. „Tettnang trauert um einen seiner Besten“heißt es zum Tod von Max Bärwigg (71). Volksbank, Bäckerinnung und AOK sind nur einige der Stationen, in denen der stellvertretende Bürgermeister und Bundesverdienstkreuzträger wichtige Funktionen inne hatte.
Kurz darauf versammelt sich erneut eine Trauergemeinde und verabschiedet sich von Amtsgerichtsdirektor Franz Maier (61). Traurig auch, was beim Tettnanger Umzug passiert. Eine 78-jährige Tettnangerin – wie damals üblich in der Zeitung mit Vor- und Zuname benannt – war gestürzt, als eine Aulendorfer Hexe mit ihr Schadamaligen bernack trieb und sie wohl auch stieß. Die Frau brach sich Unterarm und Schenkelhals und sei den Folgen des „Fasnetunfalls“sechs Tage später erlegen, hieß es in der SZ. Seltenheit: Ein erster Tollwutfall wird in diesem Jahr registriert.
GFamiliendorf (zwei Hektar groß bei Holzweiher) und eine Reichsbundwohnsiedlung mit 70 bis 90 Wohneinheiten am Hüttensee – mit diesen beiden Großprojekten beschäftigt sich der Gemeinderat. Schon im frühen Stadium zeichnet sich Widerstand bei Regierungspräsidium und Naturschutz ab.
GDie Schussenbole feiern den 20. Geburtstag im „Schlössle“, dem
Kehlener Rathaus in der Hirschlatter Straße 10.
GDie Nachbarschaftsschule Meckenbeuren/Kehlen, die für beide Gemeinden in Buch kommen soll, ist großes Thema. Auf 5,5 Millionen Mark wird sie geschätzt: 3,6 Millionen für den Schulbau, 1,5 Millionen für die Turnhalle und 400 000 Mark für den Sportplatz.
GVersammlungen zuhauf: In fünfstündiger Sondersitzung befassen sich die Räte mit der B31-Trasse und dem Flächennutzungsplan. Zündstoff bietet auch die Bürgerversammlung, als die „Bäderfrage“hochkocht – dabei geht es um die Schließung des Gemeindebads.