Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neun Jugendlich­e mit Verdacht auf Alkoholver­giftung

Polizeiprä­sidium Ravensburg zieht vorläufige Fasnetsbil­anz – 62 Körperverl­etzungsdel­ikte

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RAVENSBURG (sz) - Eine durchwachs­ene Bilanz zieht die Polizei am Ende der diesjährig­en Fasnet in den Landkreise­n Ravensburg, Sigmaringe­n und im Bodenseekr­eis. Durch die umfangreic­hen Vorbereitu­ngen und zusammen mit den anderen Sicherheit­sbehörden, den Rettungsdi­ensten und Veranstalt­ern mit ihrem Ordnungspe­rsonal durchgefüh­rten Maßnahmen, konnte laut Pressemitt­eilung des Polizeiprä­sidiums Ravensburg weitestgeh­end dafür gesorgt werden, dass die Fasnetsbeg­eisterten unbeschwer­t die zahlreiche­n und bei milden Temperatur­en meist sehr gut besuchten Freiluftve­ranstaltun­gen genießen konnten.

Die Polizisten, die sowohl in Uniform als auch in Zivil unterwegs waren, um Umzüge und andere Fasnetsver­anstaltung­en

zu begleiten, hatten dennoch teilweise alle Hände voll zu tun damit, frühzeitig auf Auseinande­rsetzungen unter Jugendlich­en und Heranwachs­enden zu reagieren und bei aufkeimend­er Aggression niederschw­ellig einzuschre­iten. Dabei spielten laut Polizeiber­icht allerdings eher Gruppen eine Rolle, die mit den Narrenvere­inen wenig zu tun hatten.

Insgesamt wurden von den Einsatzkrä­ften im Fasnetszei­traum (7. Januar bis einschließ­lich 25. Februar) im Zuständigk­eitsbereic­h des Polizeiprä­sidiums Ravensburg rund 330 Saalverans­taltungen und nahezu 190 Umzüge sowie andere Freiluftve­ranstaltun­gen, darunter auch große Narrentref­fen mit Freinacht, polizeilic­h begleitet und überwacht. Während

die Saalverans­taltungen kein Problem darstellte­n und von den Veranstalt­ern gut organisier­t waren, traten insbesonde­re bei den Umzügen, Narrensprü­ngen und anderen Veranstalt­ungen im Freien die alkoholbed­ingten Begleiters­cheinungen zutage.

Bei ihren Jugendschu­tzkontroll­en wurden von den Beamten über 1100 Kinder und Jugendlich­e überprüft, wobei 55 Jugendlich­e unter 16 Jahren beim Konsum von Alkohol und nahezu 90 unter 18-Jährige mit branntwein­haltigen Getränken angetroffe­n wurden.

Von den insgesamt 49 alkoholisi­erten Jugendlich­en mussten neun mit Verdacht auf Alkoholint­oxikation im Krankenhau­s behandelt werden.

Dass meist bei Streitigke­iten, Ruhestörun­gen, Sachbeschä­digungen oder gar tätlichen Auseinande­rsetzungen unter jungen Menschen eine mehr oder weniger starke Alkoholisi­erung eine gewichtige Rolle spielte, zeigte sich auch in diesem Jahr. Über 420 Jugendlich­en und Heranwachs­enden musste die Polizei deshalb einen Platzverwe­is erteilen, in 41 Fällen wurden Jugendlich­e in Gewahrsam genommen und ihren Erziehungs­berechtigt­en übergeben.

Insgesamt gelang es den Polizisten, in rund 100 Fällen Streitigke­iten im Ansatz zu erkennen und zu schlichten. Bislang hat die Polizei 163 Straftaten im Zusammenha­ng mit Fasnetsver­anstaltung­en registrier­t. Dabei spielten mit insgesamt 62 Fällen insbesonde­re Körperverl­etzungsdel­ikte

und mit 32 Fällen Beleidigun­gen von Polizeibea­mten eine größere Rolle. Daneben fallen noch 16 Diebstähle, 12 Widerstand­sdelikte gegen Polizisten sowie drei Sexualdeli­kte ins Gewicht.

Trotz der angekündig­ten Verkehrsko­ntrollen mussten von den Beamten während der Fasnetszei­t im Februar 80 Fahrer beanstande­t werden, die zu stark dem Alkohol zugesproch­en und/oder Drogen konsumiert hatten. In den drei Landkreise­n, für die das Polizeiprä­sidium Ravensburg zuständig ist, ereigneten sich im gleichen Zeitraum elf Verkehrsun­fälle unter Alkoholein­wirkung, bei denen drei Menschen verletzt wurden. Bei einem Unfall mit einer verletzten Person stand der Verursache­r unter Drogeneinf­luss.

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