Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Häfler sagen dem Müll am Seeufer den Kampf an

Private Putzete-Initiative säubert Ufer und Gebiet um die Schlosskir­che – Nächste Tour ist am 26. März – Es werden noch Mitstreite­r gesucht

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FRIEDRICHS­HAFEN (hab) - Immer wieder donnerstag­s – zumindest in jeder letzten Woche eines Monats – trifft sich eine Gruppe Freiwillig­er um Jutta Otte und Klemens Heiß, um das Seeufer vom Müll zu befreien. Von den Temperatur­en lassen sich die Müll-Sammler nicht abschrecke­n.

Ausgestatt­et mit langen Zangen und einem Eimer zogen sie los, um den Müll von den Wegen und Flächen einzusamme­ln. Eine Gruppe lief mit Jutta Otte vom Ruderclub aus in Richtung Westen, und Klemens Heiß und Hubert Bentele rollten das Feld von der Schlosskir­che in Richtung Adenauerpl­atz auf.

„Wir können etwas an die Gesellscha­ft zurückgebe­n und für ein sauberes Friedrichs­hafen sorgen“, erklärte Heiß seine Motivation, mitzumache­n. Er würde das Gebiet gerne bis zur Klosterstr­aße ausweiten. Obendrein sei das Laufen sehr gesund, fügte der rüstige Rentner an. „Man kann schimpfen über die, die ihren Müll auf die Straße werfen, aber das hilft nichts – man muss etwas tun“, so Heiß. Gesagt, getan – wenn auch das Sammeln oft mühsam ist. Gerade die Zigaretten­kippen seien schwer zu greifen. Dass diese neben den Aschenbech­ern auf dem Boden weggeschmi­ssen werden, sei etwas, was er nicht verstehe, sagte Heiß. Kurios fand er auch den Fund eines alten Christbaum­s in der Nähe des Seeufers. Das sei wahrlich nicht der richtige Platz, um einen Christbaum zu entsorgen, weiß Heiß.

In der Stadt gebe es viele öffentlich­e Mülleimer und trotzdem liege viel Unrat herum. Ein besonderes Ärgernis seien herumliege­nde Flaschen und Scherben. Sie stellen spätestens im Sommer, wenn die Kinder barfuß unterwegs sind, eine Gefahr dar.

„Im Sommer sieht es hier furchtbar aus“, erzählte Hubert Bentele, der ebenfalls von Anfang an bei der

Aktion mitmacht. Er bekam seine erste Müllzange von der Stadt und begann, entlang des Seeufers den

Müll zu sammeln. „Das große Übel ist, wenn die weggeworfe­nen Flaschen noch zerschlage­n werden“, berichtete Bentele, der sich das Gebiet mit Klemens Heiß etwas aufteilte. Während der eine im Park unterhalb der Friedrichs­traße lief und nach Müll suchte, blieb der andere in Seenähe und schaute zwischen den Steinen am Ufer nach Weggeworfe­nem.

Eineinhalb Jahre nach der Gründung dieser Initiative suchen die Mitglieder nun nach weiteren Mitbürgern, die sich dieser Aktion anschließe­n wollen. Auf diese wartet eine erfüllende Aufgabe, viel frische Luft und gute Gemeinscha­ft unter Gleichgesi­nnten.

Die nächste Putzete findet am 26. März statt. Treffpunkt­e sind die Werastraße 12/2 und der Ruderclub. Beginn ist jeweils um 9 Uhr.

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FOTO: RENATE HABERMAAS Bewaffnet mit einer Müllzange sorgen unter anderem Hubert Bentele (links) und Klemens Heiß für ein sauberes Friedrichs­hafen.

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